: Ferngespräche bei der Telekom sollen billiger werden
■ Regulierungsbehörde will Tarifsenkungen genehmigen. Fusionen und Entlassungen geplant
Bonn/Hamburg (dpa/AP) – Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation wird wahrscheinlich in dieser Woche die Tarifsenkung der Deutschen Telekom ohne Abstriche genehmigen. „Alles deutet darauf hin, daß der Tarifantrag der Telekom durchgeht“, sagte der Sprecher der Behörde, Harald Dörr. Damit könnten die Tarife bald in Kraft treten. Ferngespräche zwischen 9 und 18 Uhr sollen demnach 36 statt 56 Pfennig pro Minute kosten, ISDN-Nutzer zahlen 24 Pfennig.
Telekom-Chef Ron Sommer kündigte in der Bild am Sonntag an, bis 2000 würden zusätzlich 20.000 Arbeitsplätze abgebaut. Bisher hat die Telekom bereits 40.000 Stellen gestrichen und von ihren Schulden von 125 Milliarden Mark bei der Privatisierung bereits 40 Milliarden abgebaut. Die Zukunft der Telekom werde sich bei den Fusionen entscheiden, so Sommer. Für Deutschland sei es lebenswichtig, auch in der Telekommunikation die „Giganten“ mit Hauptquartier in der Bundesrepublik zu stellen. „Wir kommen um Aufkauf und Fusion mit anderen Unternehmen nicht herum, um Global Player zu werden.“
Für 1999 kündigte Sommer weitere Serviceleistungen an. So arbeite Telekom an einem neuen Sondertarif und schnelleren Übertragungsmöglichkeiten für Internet-Nutzer. Außerdem werde man mit einem Telefon „besonders günstig“ sowohl im Fest- als auch Mobilfunknetz sprechen können.
Wegen der Preissenkungen bereite ihm das kommende Jahr „große Sorge“, meinte der Telekom-Chef. Das werde die Telekom zwischen fünf und sechs Milliarden Mark kosten. „Doch wir hoffen, dies durch Mengenwachstum und Kostensenkungen so weit wie möglich ausgleichen zu können“, erklärte er. „Wir werden alles tun, um unseren Aktionären eine attraktive Dividende zahlen können.“
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