Faxenmacher & Co.: Christopher Wool: Selbstportrait
■ Bilder einer Ausstellung: Amerikanische Kunst in der taz
Man kann Bilder aufladen oder entleeren, ausladen lassen oder verknappen, weich werden lassen oder sich verhärten, hinausschauen oder den Blick abprallen lassen: Christopher Wool hat die jeweils zweite, kühlere Variante gewählt. Die Bilder des New Yorker Malers stehen wie Schilder – künstlicher Malstoff auf Aluminium – in den Ausstellungen neuer Kunst, von „Horn of Plenty“ in Amsterdam bis zu „Metropolis“, der letzten internationalen Übersichtsschau von Christos Joachimides und Norman Rosenthal im Martin-Gropius-Bau in Berlin.
Während heute abend dort die nächste große Ausstellung des Duos eröffnet wird – „Amerikanische Kunst im 20. Jahrhundert“–, gibt die taz Christopher Wool, der zur Zeit Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin ist, Gelegenheit, eine neue Arbeit zu präsentieren. Es ist ein „Selbstportrait in vier Begriffen“: insomniac, pessimist, prankster, hypocrite. Wool stellt sich vor als Schlafloser, als Pessimist, als Faxenmacher, als Heuchler. Nicht umsonst benutzt er die Schablonenschrift, und diese über den Kopierer gezogen. Auch die schrägesten Typen, scheint er zu sagen, sind schon einmal dagewesen. Und kommen wieder.
Zweierlei interessiert Christopher Wool, der 1955 in Chicago geboren wurde und mit 29 Jahren seine erste Einzelausstellung in der New Yorker Cable Gallery hatte: die Sprache als visuelles Ereignis und das Muster als finite Form. Was zu sagen ist, verschwindet im Bild und kommt als Signal zurück. uez
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