: Faxen mit Pannen im Kosovokrieg
WASHINGTON afp ■ Im Verwirrspiel um einen möglichen Nato-Spion während des Kosovo-Krieges hat das Pentagon gestern eingeräumt, dass ranghohe Nato-Vertreter zu Beginn des Krieges möglicherweise unbedacht Faxe über geplante Luftangriffe in ihre Hauptstädte sendeten, die die serbische Abwehr abgefangen haben könnte. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Kenneth Bacon, sagte: „Die Fachleute meinen, dass es hauptsächlich ein Problem nachlässiger Kommunikation war.“
Demgegenüber wies Bacon die Vermutungen über einen Spion in den Reihen der Allianz erneut zurück. Indizien gebe es nicht.
Der Guardian bekräftigte gestern die Spionagevermutung. Die Nato habe zugegeben, dass ein vertraulicher US-Untersuchungsbericht existiert, wonach die Serben während der ersten zwei Kriegswochen Zugang zu den Nato-Einsatzbefehlen für Bomben- und Aufklärungsflüge gehabt hätten.
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