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Fanny Müller: Egal

Hamburg. Schanzenviertel. 14 Uhr. In dem Café sind nur drei Tische besetzt. Einer am Fenster, wo vier Herren (“Hochzeit!“, „Hinten kackt die Ente!“) unschwer als Doppelkopfspieler auszumachen sind. Ein weiterer am entgegengesetzten Ende des Raums, von einer einzelnen Dame belegt (die Korrespondentin). Daneben der dritte, an dem sich zwei resolute Frauen reiferen Alters unterhalten. Ihrem Gespräch ist zu entnehmen, daß sich die beiden zwar kennen, aber nur sehr flüchtig vom Sehen. Dennoch sind sie in kürzester Frist beim wesentlichen Thema angelangt: Männer.

Es entfaltet sich folgender Dialog:

– Nehm Sie allein ma die vier da. Die kenn ich alle.

– Ja. Ich auch.

– Willi Homann. Ein Arschloch.

– Ja.

– Hans-Werner Konopinski. Ein Arschloch.

– Ja.

– Dieter Klemm. Ein Oberarschloch.

– Ja. Das ist mein Mann.

– Oh.

– Egal.

– Rolf Brettschneider. Ein Arschloch.

– Ja.

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