piwik no script img

Familienministerin fordert "runden Tisch"Erneut misshandelte Kinder entdeckt

Weitere Fälle von Kindesmisshandlung: Die Polizei rettet mehrere Kinder in Berlin und Duisburg. Die Politik diskutiert über einen besseren Kinderschutz.

Wer kann helfen: Jugendamt, Politik, Nachbarn? Bild: dpa

BERLIN taz Eine Woche nach dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie aus Schwerin sind neue Fälle von Kindesmisshandlung bekannt geworden. In Berlin wurden drei Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren aus einer völlig verwahrlosten Wohnung geholt und dem Kindernotdienst übergeben, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Die Beamten waren am Dienstag nach einem anonymen Hinweis zu der Wohnung gefahren. Sie hätten die 25-jährige Mutter und ihre Kinder in einer "stark verwahrlosten, unhygienischen" Drei-Zimmer-Wohnung angetroffen. Die Küche war mit verschimmelten Essensresten vollgestellt.

In Duisburg hatten Polizisten am Montag einen misshandelten und unterernährten Zweijährigen aus einer Wohnung gerettet. "Er wird keine bleibenden Schäden davontragen", hieß es beim Jugendamt. Nach dem Krankenhausaufenthalt komme er zunächst in eine Pflegefamilie.

Der Junge war von Polizisten in der Wohnung des Lebensgefährten seiner Mutter entdeckt worden. Er hatte Verletzungen am ganzen Körper, unter anderem eine Brandwunde am Fuß. Die Beamten waren wegen eines Streits zwischen der Mutter und ihrem Partner zu dem Haus gerufen worden. Beide sitzen in Untersuchungshaft.

Unterdessen ging die Diskussion über einen besseren Kinderschutz weiter. Die Linkspartei forderte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf, einen runden Tisch für den Kinderschutz einzuberufen. Jugendämter in Kommunen müssten so ausgestattet werden, dass sie Eltern umfassend unterstützen können, so die Bundestagsabgeordnete Dagmar Enkelmann. JAP

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!