: Falsches Spiel um den Cinemaxx-Kinopalast
■ Wer torpediert die Verhandlungen um das neue Großkino am Dammtor-Bahnhof?
Verwirrung um das Cinemaxx-Kino am Dammtor-Bahnhof. Am Dienstag verkündete Bezirksstadtplaner Peter Illies, daß der Bezirk-Mitte den Kino-Neubau ablehne, das Projekt nur vorankomme, wenn der Senat die BezirkspolitikerInnen durch „Evokation“ entmachte. Gestern folgte das Dementi der Stadtentwicklungsbehörde (Steb): „Das Projekt liegt nicht auf Eis, der Senat und die Bezirksgremien sind sich fast einig.“
Die Stadtentwicklungsbehörde (Steb) verhandelt seit 18 Monaten mit der Bezirksverwaltung und Kino-Betreiber Hans-Joachim Flebbe um den Kino-Neubau. Auch Stadtplaner Illies war bei den Gesprächen dabei. Das einzige ungelöste Problem: die laut Baugesetzbuch erforderlichen Parkplätze. Doch auch hier hatten alle Beteiligten schon eine Lösung anvisiert. Keine neuen Parkplätze, die fälligen „Ablösungsgebühren“ kommen dem öffentlichen Nahverkehr zugute.
Kurios deshalb, daß gerade der Bezirksstadtplaner Peter Illies in der „Morgenpost“ dem Senat die eigene Entmachtung geradezu aufdrängte. Planungs-Insider vermuten dahinter Kalkül. Der Bezirk behielte bei einer Evokation gegenüber den wenigen Kino-AnwohnerInnen, von denen einige eine Verkehrszunahme befürchten, eine weiße Weste.
Gleichzeitig würde eine Evokation die Neubau-Entscheidung beschleunigen, Flebbe käme fixer an sein Kino, die Finanzbehörde schneller an die über elf Millionen Mark für das Baugrundstück im Gustav-Mahler-Park. Auf der Strecke bleiben würde aber der Versuch, eine einvernehmliche Lösung aller Beteiligten zu finden, auf deren Ausgestaltung auch die Skeptiker im Bezirk Einfluß nehmen könnten. Marco Carini
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen