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Falsche Schlüsse

■ Von einem Hafengutachten, das gar kein Hafengutachten ist

Die Hafenerweiterung ist wirtschaftspolitisch unsinnig. Zu diesem Ergebnis kommt, nach einem Bericht der NDR-Hamburg-Welle, ein höchst geheimes Gutachten der TU Harburg. Doch die Gutachter fühlen sich vom NDR falsch verstanden: „Die Aussagen, die uns zugeschrieben werden, stehen so nicht in der Analyse“.

Angeblich seien die Hafenarbeitsplätze trotz neuer Umschlagsrekorde zwischen 1980 und 1990 um 17,5 Prozent gesunken. Sollte die Politik mit Milliardeninvestitionen auf die Hafenerweiterung setzen, fehle das Geld für die notwendige Modernisierung der Hamburger Industrie – 116.000 Arbeitsplätze ständen auf der Kippe.

Eine Hafenerweiterung hingegen bringe kein zusätzliches Geld nach Hamburg, da der Hafen sich immer mehr zu einer Containerschleuse entwickele, durch die die Schiffahrtsfrachten nur durchrauschen. Für die Hansestadt blieben allein die zusätzliche Verkehrsbelastung und die immensen ökologischen und ökonomischen Kosten für die Bereitstellung der Erweiterungsfläche. „Nur die genannten Zahlen stimmen, die Schlußfolgerungen des NDR aber stammen nicht von uns und sind dem Papier so nicht zu entnehmen“, erklärte einer der Gutachter gegenüber der taz. Zudem handele es sich bei dem Papier nur um ein Bündel von Zukunfts-Szenarien zu den Flächenproblemen der gesamten Stadt.

Auch die Stadtentwicklungsbehörde (Steb), Auftraggeber der Analyse, ist verwundert. „Das Papier ist in der behördeninternen Abstimmung und deshalb noch nicht öffentlich“, erklärt Steb-Sprecher Tom Janssen. Die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens habe seine Behörde aber bereits im Mai auf dem Stadtentwicklungsforum vorgestellt, ohne daß die anwesenden Medien damals große Notiz davon genommen hätten. Marco Carini

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