: Falsch verstandene Pietät
betr.: „Lauter nette Kerle“, taz vom 13. 4. 07
Robert Misik schreibt: „Eine Trauerrede eines Ministerpräsidenten ist nicht die Rede eines Pfarrers, für die vor allem zählt, dass sie den Hinterbliebenen die Sache leichter macht.“ Um hier eins klarzumachen: Es ist auch nicht die Sache eines Geistlichen, Geschichtsverfälschung im Rahmen einer Beisetzung zu betreiben. Aufgabe eines Pastors ist es vielmehr, den trauernden Hinterbliebenen in ihrem Trauerschmerz die christliche Botschaft hineinzusagen und ihnen dadurch Hoffnung, Zuversicht und Trost zu spenden. Aufgabe eines Pastors ist es, Christus zu verkündigen! Aus Taktgefühl gegenüber den Hinterbliebenen würde ich bei einer solchen Beisetzung natürlich nicht auf die dunklen Seiten des Verstorbenen eingehen. Ich würde an dieser Stelle dazu schweigen, das ist allemal verantwortlicher, als aus einer falsch verstandenen Pietät die Wahrheit zu verdrehen. GERD WITTKA, Pastor, Gelsenkirchen
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