Fahrraddemo am Sonntag: Das Surren im Fahrradreservat

Bei der 35. Sternfahrt des ADFC wird am Sonntag die Stadt für Radler reserviert. Organisatoren fordern freie Fahrt. BVG-Einzeltickets gelten den ganzen Tag.

Ganz Berlin eine Fahhradstraße? Am Sonntag wird es fast so sein Bild: dpa

Es wird ein akustisches Erlebnis. Wenn am Sonntag Tausende Radler bei der 35. Sternfahrt durch die Stadt strampeln, ist allenfalls das Surren der Ketten zu hören. Der übliche Autolärm entfällt für ein paar Stunden, selbst auf Teilen der Stadtautobahn A 100 und der Avus. Die Polizei wird die Stadt weiträumig ab dem frühen Morgen für alle sperren, die nicht per Rad unterwegs sind.

Die vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) organisierte Sternfahrt ist als Demonstration angemeldet. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Freie Fahrt für freie Räder!" - "Damit die steigende Zahl der Radfahrer sicher durch die Stadt kommt, müssen Falschparker stärker kontrolliert und in Geschäftsstraßen ausreichend Lieferzonen geschaffen werden", fordert die ADFC-Landesvorsitzende Sarah Stark.

Profis treffen sich für die mit 110 Kilometern längste Strecke schon um 6.45 Uhr in Frankfurt (Oder). Kinder starten erst um 12.30 Uhr eine spezielle Kurzstrecke an der Jannowitzbrücke. Von allen 19 Startpunkten führen die Routen zum Großen Stern im Tiergarten. Ab da sind es nur noch ein paar hundert Meter zum Umweltfestival der Grünen Liga Unter den Linden.

Autofahrer sollten auf U- und S-Bahn umsteigen. Das fällt am Sonntag besonders leicht. Denn der übliche Einzelfahrschein gilt ausnahmsweise als Ganztagesticket. GA

Comments

[imation]

Ich empfinde Radfahrern gegenüber nichts als Verachtung.

[Hansi]

WNBR - Weil Nackt Besser Radfährt!

 

Mit der Fahrradsternfahrt findet auch eingebettet der World Naked Bike Ride statt, ein nackter Protest gegen Autowahn und Textilindustrie. Die Nackten treffen sich schon ab 10:00 Uhr auf der Wiese am Wannsee, nördlich angrenzend an die Kreuzung Kronprinzessinnenweg/Königstraße südwestlich des S-Bahnhofs Wannsee. Bis 12:00 Uhr wird sich entkleidet, optional die Körper bemalt bzw. mit Sonnenschutz versehen, dann wird auf die AVUS gefahren.

[Fußgänger]

"Damit die steigende Zahl der Radfahrer sicher durch die Stadt kommt, müssen Falschparker stärker kontrolliert und in Geschäftsstraßen ausreichend Lieferzonen geschaffen werden"

 

Und was mach ich als Fußgänger, der das immer stärkere Aufkommen von Radfahrern auf Gehwegen bewältigen muss?

Immer fröhlich zur Seite hüpfen, wenn es von vorne, hinten oder der Seite kommt. Viele Radfahrer sehen in Fußgängern oft nichts anderes als dasselbe, was Autofahrer in Radfahrern sehen. Für mich der Vorteil bei Autofahrern ist, dass sie zumeist dort fahren, wo sie hingehören: auf dem Fahrdamm. Radfahrer erlebe ich (täglich) oft als regelwidrige, Fußgänger gegenüber gleichgültige Verkehrsteilnehmer.