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Fahrplan für UdSSR-Wirtschaft

Moskau (ap) - Nach mehrmonatiger Kontroverse über ein Sanierungsprogramm für die sowjetische Wirtschaft hat die Moskauer Regierung einen Plan vorgelegt, der ab 1991 eine allmähliche Anhebung der Nahrungsmittelpreise, die Einführung unabhängiger Banken und ein neues Steuersystem vorsieht. Statt einer zweijährigen Schocktherapie setzt Ministerpräsident Ryschkow dabei auf einen fünfjährigen Übergang zu einem Mischsystem von Marktwirtschaft und staatlicher Kontrolle. Die Lebensmittelpreise sollen auf das Doppelte des derzeit noch mit Subventionen niedrig gehaltenen Niveaus steigen. Grundnahrungsmittel sollen weiterhin unter staatlicher Kontrolle bleiben. Zur Vermeidung von Härten sind Ausgleichszahlungen vorgesehen. Außerdem sollen in der Zeit von 1991 bis 1996 ein neues Steuersystem, gesetzliche Regelungen für das Privateigentum, Verbote von Monopolbildungen und ein differenzierteres Finanzwesen mit unabhängigen Geschäftsbanken sowie höheren Zinsen eingeführt werden.

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