Facebooks geplante Digitalwährung: Libra-Partner könnten aussteigen
Es wird eng für Facebooks Währung. Berichten zufolge überdenken die Kreditkarten-Unternehmen Visa und Mastercard ihre Beteiligung an dem Projekt.
Sie wollten nicht die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden auf sich ziehen und könnten ihre Beteiligung an dem Projekt überdenken. Für Donnerstag sei ein Treffen der Dachorganisation Libra Association in Washington geplant, hieß es weiter.
Demnach sei Facebook bei einigen der beteiligten Unternehmen mit der Bitte abgeblitzt, Libra öffentliche Unterstützung auszusprechen. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg sind auch die Online-Bezahldienste PayPal und Stripe wegen des regulatorischen Gegenwinds inzwischen unentschlossen. Die Unternehmen äußerten sich zu den Berichten auf Nachfrage zunächst nicht.
Facebook hatte jüngst Bedenken von Aufsehern zurückgewiesen, wonach Libra in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Bei der Digitalwährung werde kein neues Geld ausgegeben, was souveränen Staaten vorbehalten bleibe, betonte der beim Online-Netzwerk für die Entwicklung von Libra zuständige Top-Manager David Marcus. Mehrere Staaten hatten sich in den vergangenen Wochen gegen Libra gestellt – darunter Frankreich und auch Deutschland.
Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden. Wenn jemand Libra mit einer klassischen Währung kauft, soll das Geld direkt in diesen Fonds gehen. Libra würde dann als System für schnelle internationale Überweisungen fungieren. Politiker und Regulierer befürchten, dass der Fonds angesichts der enormen Nutzerzahlen von Facebook zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen könnte.
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