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Archiv-Artikel

FÜHRUNGSMITGLIED DER „COLONIA DIGNIDAD“ Hopp wegen Missbrauch angezeigt

BERLIN | Gegen das in Deutschland untergetauchte Führungsmitglied der berüchtigten Siedlung „Colonia Dignidad“ in Chile, Hartmut Hopp, haben zwei Missbrauchsopfer Strafanzeige gestellt. Sie werfen dem heute 67 Jahre alten Krankenhausleiter der Siedlung unter anderem den jahrelangen Einsatz von Psychopharmaka zur Ruhigstellung und Disziplinierung von zwei jungen Erwachsenen vor. Damit solle auch verhindert werden, dass Hopp wegen der zehnjährigen Verjährungsfrist nicht zur Verantwortung gezogen wird, so Anwältin Petra Schlagenhauf.

Die Juristin wirft dem Mediziner in einer weiteren Anzeige zudem vor, als Führungsmitglied mitverantwortlich für den Mord an drei Menschen zu sein, die vom chilenischen Geheimdienst 1976 entführt und in die „Colonia Dignidad“ gebracht worden waren. Hopps Aufenthaltsort wird heute in der Nähe von Krefeld vermutet. Ein Richter in Chile hatte bereits im August die Auslieferung des untergetauchten Mediziners Hopp beantragt. Er ist wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen in Chile zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. (epd)