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■ FRAUENAbtreibungspille wird idealisiert

Berlin. Die Abtreibungspille RU 486 hat nach Ansicht von Feministinnen aus dem Frauen-Gesundheits-Zentrum (FFGZ) mehr Nach- als Vorteile. Zu den Nachteilen gehörten vier Arzttermine in einer Klinik, Unsicherheit, ob der Abbruch komplett ist, geringe Zuverlässigkeit des Medikaments und der Ausschluß großer Gruppen von Frauen, meinten Sprecherinnen des FFGZ gestern. Der Vorteil einer größeren Wahlmöglichkeit zwischen Abtreibungstechniken für Frauen werde damit aufgehoben. »Diese Pille wird von denen, die sie befürworten, idealisiert«, hieß es in der Stellungnahme. Zu den Frauen, die von der in Frankreich von Roussel- Uclaf seit Mitte der 80er Jahre hergestellten Hormon-Pille nicht profitierten, gehören sehr junge und ältere Frauen über 35, Raucherinnen sowie Frauen mit hohem Blutdruck und Allergien. Sie böte keine größere Unabhängigkeit von Ärzten und würde allenfalls mit »Zwangsberatung« im Rahmen des Paragraphen 218 Verwendung finden. In der Bundesrepublik ist die Abtreibungspille nicht zugelassen. Das umstrittene Arzneimittel gilt unter Medizinern als Fortschritt. Es löst durch die Gabe von »Antihormonen« eine Fehlgeburt aus, die in den ersten neun Wochen nach Schwangerschaftsbeginn je nach Studie zwischen 90 und 96 Prozent wirken soll.

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