FILMTIPP : „Mr. Nobody“ von Jaco Van Dormael
Im Jahr 2092 ist der natürliche Tod abgeschafft. Der 117 Jahre alte Nemo Nobody ist der letzte Mensch, der an Altersschäche stirbt, und seine letzten Stunden sind ein Medienereignis, das live übertragen wird. Dies ist nur eine der vielen fantastischen Erzählebenen, auf denen der belgische Filmemacher Jaco Van Dormael sich hier mit viel kreativem Übermut austoben kann. Denn Nemos Erinnerungen sind alles andere als linear - statt dessen spalten sie sich an entscheidenden Punkten auf, sodass etwa der neunjährige Junge nach deren Trennung in einem Erzählstrang beim Vater bleibt und im anderen mit der Mutter fortgeht. Die Methode des kaleidoskopartigen Erzählens erinnert an Kurt Vonnegut, der in seinem Roman „Schlachthof 5“ mit ähnlichen Zeit- und Perspektiv-Sprüngen arbeitete.
BS: CinemaxX, HB: Schauburg, OL: Casablanca-Programmkino, OS: Filmtheater Hasetor
HH: Holi, LG: Scala Programmkino