FESTIVAL-ERÖFFNUNG MIT URAUFFÜHRUNG : Odyssee: Heimat
Bremerhaven ist untrennbar mit Migration verbunden: Millionen Deutsche, aber auch Menschen mit anderem Pass schifften sich hier ein, um in der sogenannten Neuen Welt ein neues Leben anzufangen. Und selbstverständlich kamen auch Menschen aus der entgegengesetzten Richtung und blieben hier. Weshalb das Festival „Odyssee : Heimat“ natürlich hervorragend in die Seestadt passt.
Dabei geht es allerdings nicht um die romantische Verklärung der Vergangenheit. Schon zur Eröffnung des Festivals geht es um ein Thema, das in den letzten Monaten noch an Brisanz gewonnen hat. In Gerhard Meisters „In meinem Hals steckt eine Weltkugel“, das in Bremerhaven als Uraufführung zu sehen ist, geht es um das globale Reichtumsgefälle, das Menschen dazu bringt, ihre Heimat hinter sich zu lassen und unter Einsatz ihres Lebens der Armut zu entfliehen.
Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist das Gastspiel „Herr Dagacar und die goldene Tektonik des Mülls“ von „Rimini Protokoll“ (11. Juni), laut Spiegel die „wichtigsten Wegbereiter eines neuen Dokumentarismus“ im Theater. Die beiden Protokollanten begleiten Müllsammler in Istanbul, deren Wohl und Wehe an die wechselnden Kurse von Rohstoffen gekoppelt ist. ASL
■ Eröffnung: Samstag, 19.30 Uhr, Festival bis 12. Juni, Stadttheater Bremerhaven