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FDP–Politikerin will Rentensplitting

Berlin (dpa) - Ein Renten– und Beitragssplitting für Ehepartner hat die Berliner Familien– und Jugendsenatorin Cornelia Schmalz–Jacobsen (FDP) vorgeschlagen. Die bisherige Form der Hinterbliebenenrente sollte ihrer Meinung nach durch ein System mit eigenständigen Rentenkonten für verheiratete Männer und Frauen ersetzt werden. Darüber hinaus müßten die Leistungen und Anrechnungszeiten für die Kindererziehung erweitert werden. Nach den Vorstellungen der FDP–Politikerin sollten die Rentenbeiträge während der Ehezeit zu gleichen Teilen für Mann und Frau eingezahlt werden, unabhängig davon, welcher Partner mehr verdient. Beide hätten dadurch auch während der Ehe ein eigenes Rentenkonto. Erziehungsjahre für Kinder zum Beispiel könnten bei diesem System beiden Eltern je zur Hälfte bei der Rentenberechnung gutgeschrieben werden. Die bisherige Ausrichtung der Rentenleistungen allein an den Beiträgen sei falsch und ungerecht, sagte Frau Schmalz–Jacobsen. Wenn nicht gleichzeitig Kinder großgezogen würden, fehle es an einer nachwachsenden Generation, die den heutigen Beitragszahlern die Rente sichere. Der Verzicht auf Kinder in der Erwerbsphase bringe für Verheiratete bei dem gegenwärtigen System einen deutlichen Wohlstandsgewinn. Wenn in der Ehe jeder für sich einen eigenen Rentenanspruch erwerbe, wäre beispielsweise auch ausgeschlossen, daß für eine Hinterbliebenenrente die Dauer der Ehe überhaupt keine Rolle spiele. „Es kann ja nicht gerecht sein, daß - um es extrem zu sagen - eine 25jährige Frau ohne eigene Leistung bis an ihr Lebensende eine Witwenrente erhält, wenn ihr 80jähriger Mann zwei Tage nach der Eheschließung stirbt.“

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