: FDP setzt auf Jäger
■ ... und ein gutes Abschneiden der AfB
Der FDP-Parteitag am Samstag wählte mit 68 von 79 Stimmen ihren Wirtschaftssenator Claus Jäger zur Nummer eins. Wie auch Wedemeier bei der SPD erteilte die FDP einer Neuauflage der Ampel eine klare Absage.
Die Bremer Liberalen rechnen mit einem guten Abschneiden bei der Bürgerschaftswahl. FDP-Bundesvorsitzender Klaus Kinkel als Gastredner sprach vor den Delegierten von einem Aufwärtstrend in seiner Partei: „Wir erleben ein neues Wir-Gefühl, das Totenglöcklein kann eingepackt werden.“ Der FDP-Parteitag ließ eine konkrete Koalitionsaussage offen. Kinkel warnte ebenso wie Landeschef Manfred Richter vor einer rot-grünen Koalition. Sie sei „Gift für Bremen“, meinte Kinkel.
FDP-Landeschef Manfred Richter sagte, „nicht Hinterbänkler“ aus der SPD seien es gewesen, die mit ihrer Stimme gegen Fücks dem Mißtrauensvotum zur Mehrheit verholfen hätten, sondern „aufrechte Sozialdemokraten“, ein UB-Vorsitzender, ein ex-Innensenator, ein ex-Justizsenator: „Hut ab, meine Herren“. Richter hoffe, daß die neue, aus abtrünnigen Sozialdemokraten gegründete Wählervereinigung „Arbeit für Bremen/Bremerhaven“ (AFB) genug SPD-Wähler an sich binde, damit Bremen Rot-Grün erspart werde. Über den aus der FDP ausgetretenen van Nispen meinte er: „Ich habe ihm vertraut und habe mich getäuscht. Das ist bitter aber jetzt nicht zu ändern.“
Die FDP verlangt in ihrem einstimmig beschlossenen Programm die Verkleinerung der Bürgerschaft von 100 auf 75 Sitze und des Senats von elf auf neun. Zur Stärkung der Wirtschafts- und Finanzkraft schlug Richter Privatisierungen vor. Nicht mehr Einnahmen, sondern weniger Ausgaben des Staates, heiße die Devise. dpa
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