: FDP kritisiert Heitmann
■ Streit um Europa-Schelte des Sachsen
Bonn (AP) – Mit seinem Präsidentschaftskandidaten Heitmann stößt Bundeskanzler Helmut Kohl beim Koalitionspartner FDP auf Widerstand. FDP-Generalsekretär Hoyer kritisierte gestern Äußerungen Heitmanns zum Maastricht-Vertrag. Gleichzeitig verlautete aus der Koalition, die Liberalen seien weiterhin nicht zur Unterstützung des sächsischen Justizministers bereit. Hoyer bezog seine Kritik auf ein Gespräch, das Heitmann mit fünf spanischen Journalisten geführt hatte. Heitmann hatte – so El Pais – den Vertrag von Maastricht als „von oben aufgezwungen“ bezeichnet. Die europäische Einheit lasse sich nicht erreichen, „indem man einige Länder gegen ihren Willen mit anderen zusammenpreßt“. Inzwischen dementierte Heitmann: Er habe gegenüber den spanischen Journalisten nicht den Maastricht- Vertrag kritisiert, sondern lediglich darauf hingewiesen, ein europäisches Bewußtsein müsse erst noch wachsen. Im übrigen sei die Wiedergabe des Gesprächs nicht autorisiert gewesen. El Pais blieb bei seiner Darstellung.
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