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FDP-Antrag abgelehntBundestag gegen Stasi-Überprüfung

Der Antrag der FDP auf Überprüfung aller Abgeordneten und Behördenmitarbeiter finden keine Zustimmung im Bundestag. Thierse warnt davor, die Unkultur der Verdächtigungen anzuheizen.

Noch mal alle überprüfen? Die meisten Abgeordneten sind dagegen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Der Bundestag hat einen FDP-Antrag auf generelle Stasi-Überprüfung aller Bundestagsabgeordneten und Mitarbeiter von Bundesbehörden abgelehnt. Der Empfehlung des zuständigen Ausschusses für Kultur und Medien, den Antrag abzulehnen, stimmten am Freitag Union und SPD mit wenigen Ausnahmen sowie die Linke zu. Die Grünen enthielten sich der Stimme.

Die drei abweichend stimmenden Abgeordneten der großen Koalition sprachen von einer "richtigen politischen Willensbekundung" des FDP-Antrags, dem sie ihre Zustimmung gaben. Es bestehe dringender Handlungsbedarf bei der Überprüfung von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes Westdeutschlands.

Anlässlich der Aufdeckung der Stasi-Zugehörigkeit des Ohnesorg- Todesschützen Karl-Heinz Kurras wurde in der Debatte unter anderem angeregt, die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 in West-Berlin und mögliche Stasi-Verstrickungen in der damaligen Studentenbewegung mit dem SDS-Ideologen Rudi Dutschke an der Spitze, auf den am 11. April 1968 ein Attentat verübt wurde, näher zu überprüfen.

Für die FDP zeigt der Fall Kurras, "welche Brisanz in den Akten noch schlummert". Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft angekündigt, die Stasi-Unterlagen zu diesem Fall zu prüfen. Der Generalbundesanwalt könne zuständig sein, wenn ein vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit angeordneter Auftragsmord vorläge, wofür es aber bisher keine Anhaltspunkte gebe.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) warnte in der Parlamentsdebatte am Freitag davor, "die Unkultur der Verdächtigung noch anzuheizen", die einer sachlichen Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen nur schade. Auch sei der FDP-Antrag nicht von der gegenwärtig gültigen Rechtslage gedeckt. Die Überprüfung von Personen mit herausragender Position sei bereits möglich.

Außerdem sei der "Forschungsschwerpunkt West" einer der am besten erforschten Bereiche der Birthler-Behörde. Thierse regte an, in konkreten, genau eingegrenzten Themenbereichen Nachforschungen über mögliche Stasi- Verstrickungen anzustellen wie zum Beispiel beim Nato-Doppelbeschluss oder der Schleyer-Entführung.

Die CDU-Abgeordnete Maria Michalk betonte, für ihre Fraktion komme ein Schlussstrich unter die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit nicht in Frage, der FDP-Antrag sei aber populistisch. Bei einer persönlichen Überprüfung von Parlamentariern müsse deren persönliche Einwilligung vorliegen.

"Besser wäre es natürlich, die Täter sagten selbst, was war und was ist und lassen sich nicht alles aus der Nase ziehen. Aber das wird wohl nur eine Hoffnung bleiben." Sie appellierte an die Bürger, "den Mut zu finden, in ihre eigene Akten zu schauen und so Verstrickungen aufzudecken, die wir sonst nie erfahren würden, und das gilt auch für Abgeordnete".

Auch die Forschungsarbeit der Birthler-Behörde müsse verstärkt werden, das gelte auch für das "Projekt Schnitzelmaschine" mit den über 50 000 Säcken voller zerstückelter Stasi-Unterlagen.

Lukrezia Jochimsen von der Linken betonte, ihre Fraktion sei stets für eine umfassende Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen eingetreten, der FDP-Antrag setze aber auf "Demagogie und Gerüchte". Bessere Arbeit könnte zukünftig im Bundesarchiv geleistet werden. "Ehrlich gesagt, eine Stasi-Verstrickung von Konrad Adenauer würde mich schon interessieren, obwohl wesentliche Erkenntnisse nicht zu erwarten sind."

Der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Wieland kritisierte "die Süffisanz einer Fraktion, die die Stasi-Akten angelegt hat, da können Sie sich noch soviel umbenennen".

Für die FDP sagte der Abgeordnete Christoph Waitz, seine Fraktion wolle "nichts anderes als die fundierte und wissenschaftliche Klärung, in welchem Ausmaß politische Entscheidungen beeinflusst wurden". Ganz besonders wolle die FDP aber eine "Gleichbehandlung von Ost und West bei der Aufarbeitung des Stasi-Unrechts", dabei hätten die Bundestagsabgeordneten auch eine "Vorbildfunktion".

Die DDR habe ein vitales Interesse daran gehabt, "bestimmte politische Kräfte im Bundestag zu fördern". Und niemand könne ernsthaft wollen, "dass diese ehemaligen West-IMs noch heute an sensiblen Stellen eines Bundesministeriums arbeiten", meinte Waitz.

Der FDP-Abgeordnete Hans-Joachim Otto regte einen gemeinsamen Antrag aller fünf Bundestagfraktionen zur besseren Stasi-Aufarbeitung auch im Westen an.

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35 Kommentare

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  • M
    maeri

    Ich bin ganz klar für eine Überprüfung. Im Bundestag hat meines Erachtens niemand etwas zu suchen, der im Bezug auf die Stasi eine Vergangenheit hat, zu der er od. sie nicht stehen kann. Nur wer offen seine Fehler zugeben kann, von dem od. ihr kann man annehmen, dass sie sich mit der Vergangenheit auseinander gesetzt haben.

    Der Fall Kuras zeigt ganz klar, wie wichtig das ist. Der kassiert eine bequeme Pension, brüstet sich mit seinen Untaten und lacht sich in Fäustchen. Im Bundestag haben solche Leute nun wirklich nichts verlören.

  • F
    Franziska

    Inzwischen geht man davon aus, dass die Gesellschaft gesamt intelligenter und gebildeter ist, als noch vor 50 Jahren, daher sollte man auch evtl. Fehler von damals heute keinesfalls mehr wiederholen. Die Aufklärung der Stasi-Verräter muss umfassend und vollständig erfolgen, damit die Gesellschaft Gerechtigkeit für die unzähligen DDR-Diktatur-Opfer erlangen und wieder gegenseitig Vertrauen aufbauen kann, denn die Spitzelangst herrscht noch heute im Osten, wie man an den Mentalitätsunterschieden merkt, denn keiner weiß, wer noch ungestraft die kommunistisch manipulierten Spitzelgene und -mentalität in sich trägt.

  • F
    FREDERICO

    Reiner Wahlkampf, diese rechten neoliberalen „FROMMS“ wissen doch genau das ihr Antrag nie durchkommt. Dürfte er auch gar nicht nach dem die FDP eine der Blockflöten nebst Kapital geschluckt hat, aber über die ehem. SED herziehen.

    Diese Heuchler waren bevor die Grünen kamen fast immer mit in der Regierung, ihre Stimmen bekamen sie mit Steuersenkungslügen, derweil sie über sechzig Jahre lang, wenn sie mit in der Regierung waren jede, aber auch jede Steuererhöhung mitgetragen haben. FALSCH diese neoliberalen Heuchler, einfach nur FALSCH!

    Im Übrigen wäre ich definitiv für eine Überprüfung, weil diese Verräter mittlerweile überall, insbesondere der Wirtschaft sitzen. Es war Fehler genug die ganzen Faschisten welche sich nach dem Krieg in der CSU und der CDU versteckt haben weiter machen zu lassen.

  • A
    audio001

    Da sieht man welches Demokratieverständnis in Deutschland herrscht.- Mal ehrlich, wenn ich nichts zu verbergen habe und bin Bundestagsabgeordneter, warum sollte ich mich gegen einen Überprüfung sträuben? Das auch noch dieser Stasi- Freibrief für Behördenmitarbeiter gelten soll, verstärkt doch nur den Verdacht, dass eben nicht alle "eine reine Weste" haben!

  • A
    Amos

    Ich glaube, käme an den Tag, wie viele

    Wessis indirekt von den Machenschaften der Stasi

    profitiert und politisch nutzen konnten, würde

    endlich die Verrohung der PDS aufhören. Die Selbstgerechtigkeit der Wessis würde dann nur noch

    wie Hohn klingen. Warum sträubt man sich vor einer

    Überprüfung, wenn man doch so ein Gutmensch ist.

  • KK
    klaus keller

    BND,MAD,verfassungsschutzleute sollten vermutlich nicht erfasst werden!klaus kinkel,FDP 1991/92 justitzminister,1992/98außenminister 1.1.1979.-26.12.82 chef des BND,würde es wahrscheinlich auch nicht begrüßen wenn die akten der oben genannten dienste ebenfalls von der birthlerbehörde zugänglich gemacht würden. vielleicht haben wir glück und finden die gstapoakten und erfahren wer da im nachkriegsdeutschland vor 1945 tief im braunen sumpf steckte. 20 jahre nach dem ende der DDR frage ich mich wie lang die FDP noch auf dieser klaviatur spielen will, vermutlich solange sie glaubt stimmen damit zu fangen.ich habe das gefühl die FDP ist rechtsliberal!

    klaus keller hanau

  • E
    Elisabeth

    Die Verdunklungsabsicht der Vergangenheit obsiegt noch immer, auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, dabei ist es für die Stabilität der Demokratie eminent wichtig, dass endlich begonnen wird, die Verbrechen von Deutschen an Deutschen dieser zweiten jüngsten Diktatur aufzuarbeiten. Noch heute leben Millionen Täter unentdeckt unter uns, die bei der Manipulation und Zerstörung der Biografien anderer Menschen mitwirkten. Wenn die Geschichte nicht gründlich aufgearbeitet wird, haben auch folgende Generationen und die Gesamtgesellschaft keine Chance daraus zu lernen, das jedoch wäre fatal.

  • W
    WilderWusel

    Während die "untere Klasse" immer transparenter wird,neigt unsere sogenannte Elite zum Vertuschen ohne Ende.Das Ausspionieren von Normalbürgern dient nur als Ablenkungsmanöver.Warum spricht Herr Thierse da nicht auch von einer Unkultur der Verdächtigungen?Wer hat wohl mehr zu verbergen?Der "kleine" Arbeiter oder der Politiker?

  • AS
    A. St.

    ich hab die Sendung gesehen.

    Meine Meinung:

    Datenmaterial ist da, also durchforsten.

    Sonst gibt das nie a Ruh

  • DN
    Daniel Netzeband

    Die Jungs wissen schon warum sie das nicht möchten. Am Ende kommt nämlich heraus, dass die wahre Nachfolgepartei der SED gar nicht die Linke ist. ;) !!!!

     

    P.S. Allerdings ist die FDP dermaßen lächerlich und utopisch in ihren sonstigen Forderungen, dass die eventuelle neue Wahrheit ihr auch nichts nützen würde

  • CS
    C. Schramm

    Es ist das gleich wie vor einigen Jahren mit dem THC-Test auf einer Bundestags-Toilette durch ein Nachrichtenmagazin. Die politische Klasse verteidigt sich aus reinem Eigeninteresse. Auch damals trat ein gewisser Wolfgang Th. lautstark gegen die an sich harmlose Analyse der Wischproben auf THC in der Öffentlichkeit auf. Die Frage: Was haben dort einige zu verbergen?

  • K
    K.S.g

    Liebe taz-Redaktion,

     

    möglicherweise wäre eine Aufklärung der Stasivergangenheit einiger Spitzenpolitiker doch ein Thema für Ihre Zeitung. Zwanzig Jahre nach der Auflösung der DDR sollte es doch möglich sein Zeitzeugen zu finden, die bereit sind, Informationen über etwaige Stasiaktivitäten preiszugeben. Insbesondere in Bezug auf unsere Bundeskanzlerin kann das doch, hinsichtlich Ihres Lebenslaufes, nicht so schwierig sei. Ich für meinen Teil würde es jedenfalls begrüßen, falls sich ein deutsches Medium traute, eine derartige Recherche vorzunehmen und zu veröffentlichen. Sollte sich dabei eine Unbedenklichkeit der betroffenen Politiker ergeben, dann hätte sich diese Diskussion erübrigt.

  • M
    maeri

    Ich bin ganz klar für eine Überprüfung. Im Bundestag hat meines Erachtens niemand etwas zu suchen, der im Bezug auf die Stasi eine Vergangenheit hat, zu der er od. sie nicht stehen kann. Nur wer offen seine Fehler zugeben kann, von dem od. ihr kann man annehmen, dass sie sich mit der Vergangenheit auseinander gesetzt haben.

    Der Fall Kuras zeigt ganz klar, wie wichtig das ist. Der kassiert eine bequeme Pension, brüstet sich mit seinen Untaten und lacht sich in Fäustchen. Im Bundestag haben solche Leute nun wirklich nichts verlören.

  • F
    Franziska

    Inzwischen geht man davon aus, dass die Gesellschaft gesamt intelligenter und gebildeter ist, als noch vor 50 Jahren, daher sollte man auch evtl. Fehler von damals heute keinesfalls mehr wiederholen. Die Aufklärung der Stasi-Verräter muss umfassend und vollständig erfolgen, damit die Gesellschaft Gerechtigkeit für die unzähligen DDR-Diktatur-Opfer erlangen und wieder gegenseitig Vertrauen aufbauen kann, denn die Spitzelangst herrscht noch heute im Osten, wie man an den Mentalitätsunterschieden merkt, denn keiner weiß, wer noch ungestraft die kommunistisch manipulierten Spitzelgene und -mentalität in sich trägt.

  • F
    FREDERICO

    Reiner Wahlkampf, diese rechten neoliberalen „FROMMS“ wissen doch genau das ihr Antrag nie durchkommt. Dürfte er auch gar nicht nach dem die FDP eine der Blockflöten nebst Kapital geschluckt hat, aber über die ehem. SED herziehen.

    Diese Heuchler waren bevor die Grünen kamen fast immer mit in der Regierung, ihre Stimmen bekamen sie mit Steuersenkungslügen, derweil sie über sechzig Jahre lang, wenn sie mit in der Regierung waren jede, aber auch jede Steuererhöhung mitgetragen haben. FALSCH diese neoliberalen Heuchler, einfach nur FALSCH!

    Im Übrigen wäre ich definitiv für eine Überprüfung, weil diese Verräter mittlerweile überall, insbesondere der Wirtschaft sitzen. Es war Fehler genug die ganzen Faschisten welche sich nach dem Krieg in der CSU und der CDU versteckt haben weiter machen zu lassen.

  • A
    audio001

    Da sieht man welches Demokratieverständnis in Deutschland herrscht.- Mal ehrlich, wenn ich nichts zu verbergen habe und bin Bundestagsabgeordneter, warum sollte ich mich gegen einen Überprüfung sträuben? Das auch noch dieser Stasi- Freibrief für Behördenmitarbeiter gelten soll, verstärkt doch nur den Verdacht, dass eben nicht alle "eine reine Weste" haben!

  • A
    Amos

    Ich glaube, käme an den Tag, wie viele

    Wessis indirekt von den Machenschaften der Stasi

    profitiert und politisch nutzen konnten, würde

    endlich die Verrohung der PDS aufhören. Die Selbstgerechtigkeit der Wessis würde dann nur noch

    wie Hohn klingen. Warum sträubt man sich vor einer

    Überprüfung, wenn man doch so ein Gutmensch ist.

  • KK
    klaus keller

    BND,MAD,verfassungsschutzleute sollten vermutlich nicht erfasst werden!klaus kinkel,FDP 1991/92 justitzminister,1992/98außenminister 1.1.1979.-26.12.82 chef des BND,würde es wahrscheinlich auch nicht begrüßen wenn die akten der oben genannten dienste ebenfalls von der birthlerbehörde zugänglich gemacht würden. vielleicht haben wir glück und finden die gstapoakten und erfahren wer da im nachkriegsdeutschland vor 1945 tief im braunen sumpf steckte. 20 jahre nach dem ende der DDR frage ich mich wie lang die FDP noch auf dieser klaviatur spielen will, vermutlich solange sie glaubt stimmen damit zu fangen.ich habe das gefühl die FDP ist rechtsliberal!

    klaus keller hanau

  • E
    Elisabeth

    Die Verdunklungsabsicht der Vergangenheit obsiegt noch immer, auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, dabei ist es für die Stabilität der Demokratie eminent wichtig, dass endlich begonnen wird, die Verbrechen von Deutschen an Deutschen dieser zweiten jüngsten Diktatur aufzuarbeiten. Noch heute leben Millionen Täter unentdeckt unter uns, die bei der Manipulation und Zerstörung der Biografien anderer Menschen mitwirkten. Wenn die Geschichte nicht gründlich aufgearbeitet wird, haben auch folgende Generationen und die Gesamtgesellschaft keine Chance daraus zu lernen, das jedoch wäre fatal.

  • W
    WilderWusel

    Während die "untere Klasse" immer transparenter wird,neigt unsere sogenannte Elite zum Vertuschen ohne Ende.Das Ausspionieren von Normalbürgern dient nur als Ablenkungsmanöver.Warum spricht Herr Thierse da nicht auch von einer Unkultur der Verdächtigungen?Wer hat wohl mehr zu verbergen?Der "kleine" Arbeiter oder der Politiker?

  • AS
    A. St.

    ich hab die Sendung gesehen.

    Meine Meinung:

    Datenmaterial ist da, also durchforsten.

    Sonst gibt das nie a Ruh

  • DN
    Daniel Netzeband

    Die Jungs wissen schon warum sie das nicht möchten. Am Ende kommt nämlich heraus, dass die wahre Nachfolgepartei der SED gar nicht die Linke ist. ;) !!!!

     

    P.S. Allerdings ist die FDP dermaßen lächerlich und utopisch in ihren sonstigen Forderungen, dass die eventuelle neue Wahrheit ihr auch nichts nützen würde

  • CS
    C. Schramm

    Es ist das gleich wie vor einigen Jahren mit dem THC-Test auf einer Bundestags-Toilette durch ein Nachrichtenmagazin. Die politische Klasse verteidigt sich aus reinem Eigeninteresse. Auch damals trat ein gewisser Wolfgang Th. lautstark gegen die an sich harmlose Analyse der Wischproben auf THC in der Öffentlichkeit auf. Die Frage: Was haben dort einige zu verbergen?

  • K
    K.S.g

    Liebe taz-Redaktion,

     

    möglicherweise wäre eine Aufklärung der Stasivergangenheit einiger Spitzenpolitiker doch ein Thema für Ihre Zeitung. Zwanzig Jahre nach der Auflösung der DDR sollte es doch möglich sein Zeitzeugen zu finden, die bereit sind, Informationen über etwaige Stasiaktivitäten preiszugeben. Insbesondere in Bezug auf unsere Bundeskanzlerin kann das doch, hinsichtlich Ihres Lebenslaufes, nicht so schwierig sei. Ich für meinen Teil würde es jedenfalls begrüßen, falls sich ein deutsches Medium traute, eine derartige Recherche vorzunehmen und zu veröffentlichen. Sollte sich dabei eine Unbedenklichkeit der betroffenen Politiker ergeben, dann hätte sich diese Diskussion erübrigt.

  • M
    maeri

    Ich bin ganz klar für eine Überprüfung. Im Bundestag hat meines Erachtens niemand etwas zu suchen, der im Bezug auf die Stasi eine Vergangenheit hat, zu der er od. sie nicht stehen kann. Nur wer offen seine Fehler zugeben kann, von dem od. ihr kann man annehmen, dass sie sich mit der Vergangenheit auseinander gesetzt haben.

    Der Fall Kuras zeigt ganz klar, wie wichtig das ist. Der kassiert eine bequeme Pension, brüstet sich mit seinen Untaten und lacht sich in Fäustchen. Im Bundestag haben solche Leute nun wirklich nichts verlören.

  • F
    Franziska

    Inzwischen geht man davon aus, dass die Gesellschaft gesamt intelligenter und gebildeter ist, als noch vor 50 Jahren, daher sollte man auch evtl. Fehler von damals heute keinesfalls mehr wiederholen. Die Aufklärung der Stasi-Verräter muss umfassend und vollständig erfolgen, damit die Gesellschaft Gerechtigkeit für die unzähligen DDR-Diktatur-Opfer erlangen und wieder gegenseitig Vertrauen aufbauen kann, denn die Spitzelangst herrscht noch heute im Osten, wie man an den Mentalitätsunterschieden merkt, denn keiner weiß, wer noch ungestraft die kommunistisch manipulierten Spitzelgene und -mentalität in sich trägt.

  • F
    FREDERICO

    Reiner Wahlkampf, diese rechten neoliberalen „FROMMS“ wissen doch genau das ihr Antrag nie durchkommt. Dürfte er auch gar nicht nach dem die FDP eine der Blockflöten nebst Kapital geschluckt hat, aber über die ehem. SED herziehen.

    Diese Heuchler waren bevor die Grünen kamen fast immer mit in der Regierung, ihre Stimmen bekamen sie mit Steuersenkungslügen, derweil sie über sechzig Jahre lang, wenn sie mit in der Regierung waren jede, aber auch jede Steuererhöhung mitgetragen haben. FALSCH diese neoliberalen Heuchler, einfach nur FALSCH!

    Im Übrigen wäre ich definitiv für eine Überprüfung, weil diese Verräter mittlerweile überall, insbesondere der Wirtschaft sitzen. Es war Fehler genug die ganzen Faschisten welche sich nach dem Krieg in der CSU und der CDU versteckt haben weiter machen zu lassen.

  • A
    audio001

    Da sieht man welches Demokratieverständnis in Deutschland herrscht.- Mal ehrlich, wenn ich nichts zu verbergen habe und bin Bundestagsabgeordneter, warum sollte ich mich gegen einen Überprüfung sträuben? Das auch noch dieser Stasi- Freibrief für Behördenmitarbeiter gelten soll, verstärkt doch nur den Verdacht, dass eben nicht alle "eine reine Weste" haben!

  • A
    Amos

    Ich glaube, käme an den Tag, wie viele

    Wessis indirekt von den Machenschaften der Stasi

    profitiert und politisch nutzen konnten, würde

    endlich die Verrohung der PDS aufhören. Die Selbstgerechtigkeit der Wessis würde dann nur noch

    wie Hohn klingen. Warum sträubt man sich vor einer

    Überprüfung, wenn man doch so ein Gutmensch ist.

  • KK
    klaus keller

    BND,MAD,verfassungsschutzleute sollten vermutlich nicht erfasst werden!klaus kinkel,FDP 1991/92 justitzminister,1992/98außenminister 1.1.1979.-26.12.82 chef des BND,würde es wahrscheinlich auch nicht begrüßen wenn die akten der oben genannten dienste ebenfalls von der birthlerbehörde zugänglich gemacht würden. vielleicht haben wir glück und finden die gstapoakten und erfahren wer da im nachkriegsdeutschland vor 1945 tief im braunen sumpf steckte. 20 jahre nach dem ende der DDR frage ich mich wie lang die FDP noch auf dieser klaviatur spielen will, vermutlich solange sie glaubt stimmen damit zu fangen.ich habe das gefühl die FDP ist rechtsliberal!

    klaus keller hanau

  • E
    Elisabeth

    Die Verdunklungsabsicht der Vergangenheit obsiegt noch immer, auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, dabei ist es für die Stabilität der Demokratie eminent wichtig, dass endlich begonnen wird, die Verbrechen von Deutschen an Deutschen dieser zweiten jüngsten Diktatur aufzuarbeiten. Noch heute leben Millionen Täter unentdeckt unter uns, die bei der Manipulation und Zerstörung der Biografien anderer Menschen mitwirkten. Wenn die Geschichte nicht gründlich aufgearbeitet wird, haben auch folgende Generationen und die Gesamtgesellschaft keine Chance daraus zu lernen, das jedoch wäre fatal.

  • W
    WilderWusel

    Während die "untere Klasse" immer transparenter wird,neigt unsere sogenannte Elite zum Vertuschen ohne Ende.Das Ausspionieren von Normalbürgern dient nur als Ablenkungsmanöver.Warum spricht Herr Thierse da nicht auch von einer Unkultur der Verdächtigungen?Wer hat wohl mehr zu verbergen?Der "kleine" Arbeiter oder der Politiker?

  • AS
    A. St.

    ich hab die Sendung gesehen.

    Meine Meinung:

    Datenmaterial ist da, also durchforsten.

    Sonst gibt das nie a Ruh

  • DN
    Daniel Netzeband

    Die Jungs wissen schon warum sie das nicht möchten. Am Ende kommt nämlich heraus, dass die wahre Nachfolgepartei der SED gar nicht die Linke ist. ;) !!!!

     

    P.S. Allerdings ist die FDP dermaßen lächerlich und utopisch in ihren sonstigen Forderungen, dass die eventuelle neue Wahrheit ihr auch nichts nützen würde

  • CS
    C. Schramm

    Es ist das gleich wie vor einigen Jahren mit dem THC-Test auf einer Bundestags-Toilette durch ein Nachrichtenmagazin. Die politische Klasse verteidigt sich aus reinem Eigeninteresse. Auch damals trat ein gewisser Wolfgang Th. lautstark gegen die an sich harmlose Analyse der Wischproben auf THC in der Öffentlichkeit auf. Die Frage: Was haben dort einige zu verbergen?