: FC St. Pauli: Fernab der Bankkaufmänner
Bergmann ist kein Bankkaufmann. Der Trainer des FC St. Pauli möchte über den sportlichen Druck und nicht über finanzielle Engpässe nachdenken müssen. „Wir können den Aufstieg nicht erkaufen“, sagt Andreas Bergmann. Eingekauft hat der FC St. Pauli trotzdem kräftig. Mit Thomas Meggle kommt ein erstligaerfahrener und torgefährlicher Mittelfeldspieler zurück ans Millerntor. Mit Khvicha Shubitidze, Felix Luz, Ive Sulentic und den Kielern Dennis Tornieporth wie Timo Schultz hat sich St. Pauli vor allem im Mittelfeld und Sturm verstärkt. Der erhoffte Torgarant fehlt nach wie vor. Sollte Nascimento nicht noch wechseln hat der Kiezclub wohl die beste Innenverteidigung der Liga. Die Mischung aus alten Hasen (Meggle, Shubitidze) und jungen Ambitionierten (Morena, Gunesch, Arifi, Luz usw.) soll die Mischung bringen, von der Bergmann glaubt, „dass sie geil auf die 2. Liga ist.“ Um dieses Ziel zu erreichen, plädiert er für einen langen Atem („Wir werden auch genug negative Erlebnisse haben“). Erst dann zeigt sich ob der sehr ausgeglichene Kader als Einheit den Aufstieg schaffen kann, oder sich die sportlich sehr homogene Mannschaft auseinanderdividiert.
FAZIT
Dass außersportliche Fanutensil-Paralleluniversum ist beim FC St. Pauli wohl am weitesten. Je nach Gefühlslage kann man mal Pirat oder Freiheitskämpfer sein, oder sich zur Aktion „Desert Storm“ bekennen, wenn man das neue Trikot überstreift. Zweifelsohne ist man in dieser Hinsicht aufstiegsreif. Wie der Fan muss der Verein aber aufpassen sich in diesen unendlichen Weiten nicht zu verlieren. Sonst wird im nächsten Jahr die Lumpenkollektion zwangsläufig zur Marketingaktion – in der Oberliga, weil das Geld ausgegangen ist.
FOG