: FAZ-Mag: Köpf & Kind
(58) Den hilflosen, chronisch beleidigten Blick hat sie noch aus ihrer aktiven Zeit als allein erziehende Mutter. „Wenn ich tausend Wünsche frei hätte“, sagt Doris Schröder-Köpf und sieht dabei in den Horizont, „dann würde ich hundert Kinder freilassen.“ – „Freilassen? Wie meinen Sie das?“ Die Interviewerin vom Tagesspiegel ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten irritiert. Doris Schröder-Köpf quäkelt weiter. „Ja, wissen Sie – Kinder“, ächzt die fragile Kanzlersgattin, „Kinder sind jetzt auch mein Zeug, und ich meine, da wirke ich glaubwürdig, und alles andere war ja schon weg, die ganze Multiple-Sklerose-Scheiße zum Beispiel oder dieser Aids-Dreck, und Gerhard sagte auch, ,Mach doch was mit Kindern, Kinder, Tiere und Titten kommen immer gut‘ , na ja, und ich finde auch, dass man die Kinder befreien muss und die Hühner und überhaupt.“ Die zarte Frau weinte ein bisschen. „Seitdem ich Focus war, weiß ich, was Kinderarbeit ist.“ Deutschland fühlt mit Doris Schröder-Köpf!
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