: „Extremisten“ und „Gewalttäter“?
München (taz) - „Wir gehen davon aus, daß es ziemlich sicher zu Gewalttaten in erheblichem Umfang kommen würde“, erklärte gestern der Münchner Kreisverwaltungsreferent Peter Gauweiler (CSU) zum Verbot der für den 4. Oktober geplanten Großdemo gegen die WAA in München. Nachdem einen Tag zuvor das Verbot der Demo nur mit „verkehrstechnischen Problemen“ begründet wurde (siehe taz v. 26.9.), wird nun zusätzlich angeführt, daß es sich bei einem erheblichen Teil der Aufrufergruppen um „gewaltbereite, extremistische“ Organisationen handele, die in der Vergangenheit bei gewalttätigen Ausschreitungen in Bayern und anderen Bundesländern beteiligt waren. Mit „3.000 extremistischen Teilnehmern“ aus dem ganzen Bundesgebiet sei zu rechnen. Als Beweis für den „angestrebten unfriedlichen Ablauf“ legte Gauweiler in letzter Minute noch ein Flugblatt auf den Tisch, in dem zu einer „powervollen und starken Demonstration“ aufgerufen wurde. „Auf jedem Flugblatt zeigt sich, daß die überwiegende Mehrheit der Gruppen aus dem nichtautonomen Spektrum sind“, stellt Pinus Fichtner vom Trägerkreis der Demo klar. Die Münchner Polizei hat sich schon vorbereitet und mottet bereits Wasserwerfer aus dem Jahr 1968 aus.
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