: Exorzismus im Händelhaus
LONDON dpa/taz ■ In dem früheren Londoner Wohnhaus des Komponisten Georg Friedrich Händel muss ein Gespenst ausgetrieben werden, bevor es im November als Museum eröffnet werden kann. Nach einem Bericht des Sunday Telegraph hat die Händelhaus-Stiftung dafür einen katholischen Priester kontaktiert. Die Austreibung mit Weihwasser und Gebeten werde diese Woche im ehemaligen Schlafgemach vorgenommen, wo der aus Halle stammende Musiker 1759 gestorben war. Er hatte dort 36 Jahre gelebt und unter anderem das Oratorium „Messias“ komponiert. „Wir waren uns anfangs nicht sicher, ob ein Geist Besucher anlocken oder abschrecken würde“, sagte Martin Egglestone, einer der Mitarbeiter der Stiftung. „Aber mit all den wertvollen Sachen hier drin dachten wir schließlich, es ist sicherer, ihn loszuwerden.“ Egglestone will das Gespenst selbst gesehen haben. „Die Gestalt schien mir die einer Frau zu sein.“ Nun wird gerätselt, um wen es sich handeln könnte. Händel selbst blieb zeitlebens Junggeselle und beschäftigte einen Mann als Diener. Es könne sich aber um eine der beiden Sopranistinnen Faustina Bordoni oder Francesca Cuzzoni handeln, die Händel zu Hause besucht hätten, sagte Egglestone. Der örtliche Priester, der sich des Falles angenommen hat, erläuterte: „Es geht hier um eine Seele, die keine Ruhe finden kann.“
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