■ Ex & Hopp: Dudeldidudeldidu
Es ist eine Pest: Man sitzt gemütlich mit der Liebsten beim Italiener, Pasta und Vino undsoweiter, und garantiert nach spätestens einer halben Stunde geht es an einem der Nachbartische los. Dudeldidudeldidu. Und dann kramt irgendein wahnsinnig wichtiger Enddreißiger, Dreitagebart, Pomade-Rückwärtsfrisur, in seinem Designerjackett. Zum Vorschein kommt – Dudeldidudeldidu – man ahnt es schon, das Handy. Die KennerIn spicht von „Häändi“, original New-Yorker Betonung auf „äää“ und am Ende ein angedeutetes, fast gehauchtes „i“. Wie das schon klingt!
Jedenfalls: Alle Blicke zieht es magisch auf den einen Punkt im Restaurant, der Lautstärkepegel nimmt rundum deutlich ab, die Gespräche kippen ins Ungefähre. „Jaja – hmmm“, bis sie dann vollends stocken, weil man doch zum Teufel mitkriegen will, was dieser blasierte Schnösel mitten im Restaurant am Abend so Wichtiges zu parlieren hat. Bestimmt die Börse in Tokio: „IBM abstoßen, Mitsubishi kaufen“, oder sowas. Von wegen! Wem das Glück des Nebentisches je zuteil wurde, der berichtet von: „Nein Mutti, Du brauchst nicht zum Putzen vorbeizukommen.“
Irgendwie menschlich, wenn da nicht dieses elende, nervige, penetrante Dudeldidudeldidu wäre. Und wenn sich nicht diese Mistkisten wie eine Seuche über die Restaurants und Kneipen verbreiten würde. Deshalb ein kleiner Marktlückentip: Wie schön wäre es, alle Handies im Restaurant zum Absturz zu bringen! Wie damals bei Vatis Elektrorasierer, natürlich nicht entstört, der immer dann lief, wenn im Radio die Hitparade kam: Es dudelt am Nachbartisch, man knipst – und Ruhe ist. Bastelvorschläge erbeten! Jochen Grabler
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