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Europameisterschafts-Blues: O gelber Mond

Foto: Himmelsbluesfoto: dpa

Eine unerwartete kleine Nebenwirkung hat der Titelgewinn Portugals bei der Fußball-EM 2016: das Aus für den gelben Mond. „O gelber Mond“ ist ein Blues, der im Jahr 2005 auf der CD „Fitzoblong im Club der Melancholie“ erschienen ist. Geschrieben wurde er von dem 2010 viel zu früh verstorbenen Wahrheit-Autor Michael Quasthoff zusammen mit Dietrich zur Nedden. Gemeinsam bildeten sie das Hannoveraner Duo „Fitzoblong“, und gesungen wurde „O gelber Mond“ von dem weltberühmten Bassbariton Thomas Quasthoff, dem jüngeren Bruder Michaels. Im Text, der sich, wie es sich für einen Blues gehört, um die Suche nach dem Glück und tausend andere Fragen dreht, heißt es: „Warum wird Portugal niemals Europameister? Gibt’s denn keinen, der dagegen etwas tut?“ Doch, den gibt’s jetzt: Cristiano Ronaldo und sein Team. So hat sich ein Vermächtnis Michael Quasthoffs doch noch erfüllt. Allerdings zu Lasten einer Pointe, die er im Dichterhimmel sicher lächelnd quittieren wird. Dass nämlich der EM-Blues „O gelber Mond“ in der Form niemals mehr gesungen werden kann.

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