Europäische Umwelthauptstadt Hamburg : Nun aber flott
Es ist keine Belohnung, es ist ein Ansporn. Für ein Jahr Umwelthauptstadt der EU zu sein, bedeutet in erster Linie, Versprechen einzulösen. An umweltpolitisch durchaus ambitionierten Konzepten mangelt es in Hamburg nicht. Sie müssen aber auch realisiert werden. Und zwar flott.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Der Wettlauf ums Öko-Image, den die EU sich ausgedacht hat, ist kein Oscar für Musterstädte. Davon gäbe es keine Handvoll. Es ist eine Anerkennung für die Bemühungen, Metropolen umweltfreundlicher machen. Das ebenfalls ausgewählte Stockholm hat zwar bereits die City-Maut – als ökologisches Vorbild allerdings taugt auch die schwedische Hauptstadt nur sehr bedingt.
Hamburg hat anspruchsvolle Ziele definiert. Die drastische Reduzierung des CO2-Ausstoßes, die Klimaprogramme für Gebäude, die Stadtbahn, die Begrünung Wilhelmsburgs und einer überdachten Autobahn – gute Argumente sind das schon. Und auch die Ausgangsbasis der Industriemetropole mit der höchsten Grün- und Wasserfläche deutscher Städte ist nicht schlecht.
Nun aber müssen Taten folgen. Die grüne Partei ließ schöne Ideen in den Koalitionsvertrag hineinschreiben, jetzt ist nicht nur die grüne Umweltsenatorin in der Pflicht, sie zu beleben.
Bis Silvester 2010 müssen einige Projekte Gestalt angenommen haben. Sonst wird der Start ins EU-Ökojahr 2011 nur peinlich.