Dian Schefold: ■ Europäer im Unruhestand
Seinen „kleinen Schwanengesang“ gab er gestern, der scheidende Professor für Öffentliches Recht an der Bremer Uni, Dian Schefold. Im März erreicht der gebürtige Basler die Altersgrenze 65. Danach wird das Herz des polyglotten Schweizers vor allem europäisch schlagen – denn dass ihn die Klage der Grünen gegen die Privatisierung hoheitlicher Aufgaben vorm Bremer Staatsgerichtshof auslastet, soll nur niemand glauben. Das italienische Verfassungsrecht wird er „deutschen Lesern“ – so nennt er Fachleute wie seinesgleichen bescheiden – zugänglich machen und auch für eine große italienische Enzyklopädie etwas über das Sozialstaatsprinzip schreiben. Überhaupt wird er weiter als Vermittler zwischen der italienischen und deutschen Rechtskultur wirken und derweil sein Steckenpferd, die Hanse-Law-School, die europäisch ausgerichtete Juristenausbildung, voranbringen. Der Fachbereich Rechtswissenschaften der Bremer Uni konstituiert sich derweil neu: Bis 2009 wird der Lehrkörper runderneuert, heißt es. Dort wo die Stellen erhalten bleiben, jedenfalls. ede
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