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EurokolumnePolitik lebt von Alternativen

Kolumne
von Gesine Schwan

Vier Herausforderungen warten auf den SPD-Kanzlerkandidaten. Bewältigt Steinbrück diese, genießt er im Wahljahr einen Vorteil.

Steinbrück hat einen Horror vor Schönfärberei. Bild: dpa

E uropapolitik ist vor allem Sache der Regierungschefin und in Deutschland mit dem Namen der Bundeskanzlerin verknüpft. Für ihren Herausforderer, den sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten, ist das eine Chance – wenn er die Herausforderungen bewältigt.

Erstens: die Legitimität von politischen Positionsveränderungen offensiv vertreten. Zeigen, dass bei politischen Entscheidungen oft etwas herauskommt, was nicht gewollt war. Aus plausiblen Gründen: Jede Entscheidung enthält Vermutungen über die Zukunft und das Verhalten der vielen, die mitmachen müssen, damit eine Maßnahme gelingt. Sie können sich als trügerisch erweisen.

Beispiel Steuerpolitik: Die Idee, dass Steuerminderungen für Vermögende Wachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen, war vor zehn Jahren „in“. Viele Vermögende haben ihr Geld aber nicht in der produktiven Wirtschaft, sondern in Finanzgeschäften angelegt. Steinbrück hat daher Revisionen in Sachen Vermögensteuer angekündigt. Das war klug.

Die Glaubwürdigkeit eines Politikers liegt nicht darin, dass er immer dasselbe sagt, sondern dass er begründet, warum er seine Position revidiert. Je mehr Steinbrück solche Begründungen liefert, desto mehr wachsen seine Chancen. Er kann sich dabei an Kants Maximen des Gemeinsinns orientieren (3. Maxime: „Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken“).

dpa
GESINE SCHWAN

ist Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance in Berlin, einer von der Berliner Humboldt-Universität und der Europauniversität Viadrina Frankfurt (Oder) gegründeten Hochschule für Politikentwicklung. Sie ist SPD-Mitglied und kandidierte 2004 und 2009 als Bundespräsidentin.

An dieser Stelle wechseln sich wöchentlich unter anderem ab: Rudolf Hickel, Ulrike Herrmann, Jens Berger, Sabine Reiner und Eric Bonse.

Zurückhaltung gegenüber „Visionen“

Die Bundeskanzlerin ändert ihre Euro-Politik dauernd, ohne dies in der Sache zu begründen. Bisher schadet ihr das nicht, weil eine große Mehrheit der Kanzlerin persönlich glaubt. Je ehrlicher Steinbrück seine Politik begründet, umso mehr gerät auch die Kanzlerin unter Druck, sich politisch ehrlich zu machen. Das täte unserer Demokratie, die von Alternativen lebt, gut.

Zweite Herausforderung: die eigene Zurückhaltung gegenüber „Visionen“, die für Europa begeistern können, zu überwinden. Steinbrück hat einen Horror vor Schönfärberei. Aber die ist für „Visionen“ nicht nötig. Im Gegenteil: Die meisten Bürgerinnen und Bürger wollen eine Verlässlichkeit, die sich aus langfristigen und begründeten europapolitischen Zielen ergibt. Wir brauchen sie selbst für die kleinsten Schritte, deren Richtung sich aus dem „Machbaren“ ja nicht von selbst ergibt.

Die von der Bundeskanzlerin praktizierte Alternative dazu heißt, die kleinen Schritte „lösungsorientiert“ im Wesentlichen an den möglichen Folgen für die nächste Wahl auszurichten. Das damit verbundene Hinauszögern von Entscheidungen wird die Deutschen langfristig mehr als nötig belasten.

Am Beispiel Griechenland: Wenn Deutschland die Integrität der Eurozone von vornherein entschieden verfolgt hätte, wäre die griechische Wirtschaft weniger geschrumpft und die Rettung billiger geworden. Die übergeordneten europapolitischen Ziele überzeugend zu begründen und zu zeigen, dass die Deutschen mit ihnen sogar ökonomisch besser fahren würden – darin liegen Herausforderung und Chance von Steinbrück.

„Geteilte Souveränität“

Dritte Herausforderung: strategisch eine demokratisch-parlamentarische politische Union anstelle der gegenwärtig von der Bundesregierung forcierten exekutiv-technokratischen voranzubringen. Der Weg könnte darin liegen, dass das EU-Parlament bei der Vorbereitung von EU- und nationalen Haushalten während des „Europäischen Semesters“ Vertreter der nationalen Parlamente einbezieht.

Zusammen könnten sie zur Vorlage der EU-Kommission an Ministerrat und Europäischen Rat eine Stellungnahme formulieren. Mit dieser „geteilten Souveränität“ könnte zugleich die unbefriedigende Wahl zwischen Renationalisierung und europäischem Superstaat überwunden werden. Öffentliche Stellungnahmen von nationalen und Europa-Parlamentariern würden zu einer bürgernäheren Demokratisierung der Europäischen Union beitragen.

Für den ehemaligen Finanzminister und Mann der Exekutive bedeutet dies möglicherweise eine Geduldsprobe. Aber mit einer solchen Parlamentarisierung der Europäischen Union zu werben würde sich für Deutschland, Europa und die Demokratie wahrhaftig lohnen!

Und schließlich: bei Äußerungen über Einkommen auch die zweite kantsche Maxime des Gemeinsinns beachten: „An der Stelle jedes anderen denken“ – etwa derer, die sehr wenig verdienen. „Selbstdenken“ (die erste Maxime) beherzigt er sowieso. Peer Steinbrück ist intelligent und analytisch genug, diese Herausforderungen in einen strategischen Vorteil zu verwandeln.

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22 Kommentare

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  • JM
    J. Murat

    Gesine, Deine Ausführungen klingen als ob Du sie im Kozyrew-Spiegel in Deinem "Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften" empfangen hättest.

  • S
    Staatsbürgerin

    Vielen Dank für diese Aspekte einer Messlatte an Peer Steinbrück - spannend wird dann ja zu beobachten sein ob diese Aspekte als Messlatte dienlich sind und ob Herr Steinbrück trotz oder wegen der Handlungsempfehlungen & Reflexionsangebote nach Kant die derzeitige Kanzlerin ablöst.

     

    Meines Erachtens ist es wenig handlungsleitend ohne den Betreffenden über seine alternativen Verhaltensweisen zu sprechen. Sämtliche Mutmaßungen über seine "wahren Intentionen" bleiben wohl Auslegungssache der jeweils individuellen Interpretation oder gar Projektion. Und Herr Steinbrück bietet ein prächtiges Projektionsspektrum an: Vom "direkten" Hanseaten, über den "gierigen" Redner, Teilnehmer an der Bilderberg-Konferenz 2011, Weintrinker, bei dem der Geschmack ab 5,-- Euro pro Flasche beginnt, etc.

     

    Es wäre schön, wenn es eine Alternative für den (SPD-) KanzlerIn-Kandidaten gäbe - gerne auch eine/r, der seine / ihre "innere Persönlichkeit" (siehe "Synoptiker") bereits strukturiert hat. Dann wären die Weichen wesentlich besser gestellt um endlich eine tiefgreifende Transformation unserer Strukturen in "der Gesellschaft" auf allen Ebenen zu initiieren. Dann könnten wir wirklich die Weichen in eine gelebte Demokratie stellen und dann könnten wir uns über wirklich wichtige gemeinwohlorientierte Aspekte austauschen statt diesem alternativlosem Theaterstück aus Berlin & Bonn zusehen zu müssen.

     

    Bis sich aber solche Persönlichkeiten in den "etablierten" Parteien herausgebildet haben werden wird wohl noch viel Zeit vergehen. Bis dahin kann ja weiterhin jede/r vor seinen eigenen Türe kehren und das beste aus den täglichen Herausforderungen machen - gerade auch im Umgang mit solchen Persönlichkeiten wie Herrn Steinbrück und solchen Texten wie von Frau Schwan.

  • S
    SchnurzelPu

    Steinbrück erzeugt in mir das Bild eines Unzufriedenen. Eines zu kurz gekommenen Mannes.

    So einer ist sicher ein guter Erbsenzähler, als Kanzler aber gänzlich ungeeignet. Katrin Göhring-Eckardt passt schon zu ihm, aber will man so viel Schmerz und Unlust in der Regierung?

     

    Frau Merkel ist sicher unerträglich, allein schon deshalb, weil sie die Zukunft wegkonsenst. Ein Kandidat klaren Ecken und Kanten wäre notwendig - aber bitte nicht Steinbrücks verbissene Züge.

  • T
    Teermaschine

    Wir brauchen einen deutschen Hollande...

     

    allein schon um der Schar dummschwätzerischer taz-Kommentatoren wenigstens für eine Zeit die Möglichkeit zu geben, sich wirklich wichtigeren Dingen zuzuwenden. Bei der Redaktion hat das doch auch so wunderbar funktioniert, nachdem sie Hollande ins Amt gejubelt hat. Seitdem erfährt man nicht mehr viel von den sozialistischen "Segnungen", die Frankreich in ein Paradies verwandeln.

  • G
    guteronkel

    Der Peer Steinbrück und seine eigene Wahrheit.

    Wir sind es schon lange gewohnt, dass die SPD kräftig gegen die Regierung austeilt-dann jedoch einig und gesamt für die Regierungsprojekte stimmt. Opposition, die findet momentan einzig und allein durch die Linke statt. Und das auch noch sehr vernünftig und sachorientiert.

    Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat ist die schlechteste Wahl, die die SPD überhaupt hatte treffen können. Aber das passt auch in das Gesamtbild der SPD, welches man erkennen konnte, wenn man etwas genauer bei ihren Handlungenn hinschaute.

    Die SPD kann von einem Arbeitnehmer nicht gewählt werden. Auch die Grünen sind momentan etwas indifferent. Als mögliche Alternative sehe ich nur noch Die Linke.

    Für Arbeitgeber und Reiche ist es da viel einfacher und mannigfaltiger.

  • NM
    nicht mehr SPD-Wählerin

    Dass ausgerechnet Frau Schwan für Steinbrück in die Bresche springt, macht sie nicht glaubwürdiger und politisch sympatischer. Herr Steinbrück vertritt alles Mögliche, aber bestimmt nicht die Ziele der SPD. Er wird nicht gewählt werden, schon gar nicht von eingeschworenen SPD Wählerinnen und -Wählern. Punktum und Q.e.d.

  • S
    Synoptiker

    Die Grünen, der potenzielle Koalitionspartner von Peer Steinbrück, bringen Bewegung in die Kandidaten-Frage. Sie haben begriffen, dass die Gerechtigkeitsfrage im Wahlkampf eine Schlüsselrolle spielen wird, und da geht es eben nicht um das Gehalt der Bundeskanzlerin.

    Sie, sehr geehrte Fr. Schwan, hätten das auch erkennen müssen. Angesichts der destruktiven Entwicklung die der Kapitalismus überall im Westen nimmt, machen alle ihre nachrangigen Überlegungen - die den K-Kandidaten der SPD entlasten sollten, keinen Sinn mehr.

    Sie haben eine Chance, wenn sie ihr Ansehen nicht beschädigen wollen, raten Sie Peer Steinbrück zum freiwilligen Verzicht auf die Kanzler-Kandidatur. Er hat keine Chance. Die Bevölkerung will ihn nicht auf diesem Posten. Es sind nur einige konservative Medien die hier weiter zündeln. Die Grünen haben dies erkannt. Finden Sie Verbündete innerhalb der SPD, es ist höchste Zeit!

  • V
    VitaminB

    Lasst den Steinbrück doch gleich selbst schreiben.

  • M
    Maaaa

    SPD ist nicht mehr waehlbar, die hätten schon in einigen Bundes Ländern mit der Linken regieren können, aber nein, lieber unterwerfen die sich der CDU,oder machen es mit der FDP im Bunde.

  • VB
    Volker Birk

    Liebe Frau Prof. Dr. Schwan,

     

    mit Freude höre ich Ihr "Die Glaubwürdigkeit eines Politikers liegt nicht darin, dass er immer dasselbe sagt, sondern dass er begründet, warum er seine Position revidiert" und "Politik lebt von Alternativen".

     

    Als Gründerin des Seeheimer Kreises erwarte ich sehnsüchtig Ihr "die Agenda 2010 war ein schwerer Fehler, die neoliberale Ideologie führt uns in die Katastrophe", gerne verbunden mit einem Bekenntnis zu originär sozialdemokratischer Politik.

     

    Auch in diesem Text vermisse ich das noch; bitte holen Sie es ganz schnell nach! Denn dann und nur dann gibt es endlich wieder eine politische Alternative.

     

    Herzlichst, Ihr

    Volker Birk

  • F
    Fred

    Mit Gesine Schwan hat sich die taz eine notorische Labertasche ins Boot geholt, deren Feuilletongeraschel die weitaus schlauere Leserschaft der taz locker zerpflückt wie die Leserkommentare zeigen. Schwan schleicht diskursiv stets wie eine Katze um den heißen Brei herum, das hat sie auch mit ihren "Präsidentschaftswahlkämpfen" demonstriert. Dinge beim Namen zu nennen und den Nagel auf den Kopf zu treffen, gelingt ihr nur in Ausnahmefällen. Die andern Kolumnisten und Kolumnistinnen dieser taz-Rubrik sind weitaus luzider und pointierter.

  • WF
    Werner Fröhlich

    Was das parteiische Parteimitglied Gesine Schwan hier absondert ist hohl und sinnfrei.

    "Das täte unserer Demokratie, die von Alternativen lebt, gut."

    Dieser Kandidat geriert sich als Vollstrecker seines Vordenkers Schröder. Qualifiziert durch die Steigbügelhalterei für den Neoliberalismus will da ein Lieferant für elitäre Interessenlagen in das Quellgebiet der Verteilung.

    Wo ist die demokratische Alternative?

  • RB
    Rainer B.

    "Politik lebt von Alternativen"

    Falsch!

    Politik lebt von Macht und Macht lebt vom Geld.

     

    "Demokratie, die von Alternativen lebt."

    Richtig!

    Nur - die SPD (Steinbrück hin oder her) war und ist keine Alternative. Die Demokratie stirbt an der Konformität der SPD und am Opportunismus ihrer Mitglieder - womit wir wieder bei Steinbrück wären.

  • F
    Felix

    Was Gesine Schwan hier aufzeigt scheint mir ziemlich schlüssig. Was "von Amir" schreibt ist das genaue Gegenteil. Mit Frau Schwan als Bundespräsidentin wären uns sowohl ein Köhler als auch ein Wulff erspart geblieben; vielleicht auch Gauck.

  • S
    Synoptiker

    Auch Gesine Schwan findet nicht den Mut, wie auch die ganze schröderisierte SPD-Spitze nicht, dem lieben Peer den Abgang zu empfehlen. Peer Steinbrück verkörpert schon in seiner Persönlichkeit das Problem unserer Gesellschaft. Wenn er seine innere Persönlichkeit neu strukturieren könnte, könnte er auch unsere Gesellschaft reformieren. So wie er selber einen Therapeuten für sein übersteigertes Ego benötigt

    so braucht er für eine Neu-Ausrichtung unserer Gesellschaft fachlich kompetente Berater. Die aber gibt es nicht, weil er keine "Götter" neben sich duldet.

  • T
    Tilman

    Gesine Schwan sollte sich lieber mehr um ihre Esoterik-Uni kümmen. Wir brauchen keinen weiteren Schröder, diesmal im Steinbrückpelz.

    http://www.sueddeutsche.de/wissen/esoterik-an-der-viadrina-zu-tief-in-die-roehre-geschaut-1.1353433

  • OW
    Onkel Willy

    Sehr geehrte Frau Schwan, man muss sich nicht unbedingt mit Steinbrück auseinandersetzen. Der Mann spricht ohne nachzudenken. Das ist ihnen völlig fremd. Als hoch gebildetes Parteimitglied, wozu ich sie Zähle, kann man ihn nur ignorieren. Der aufrichtige Herr Steinbrück hat es ohnehin gut, denn bergab geht es immer leichter. Hoffenlich wird er auch noch überrollt aber wann und von wem?

  • S
    Staatsbürger

    Es würde völlig reichen, sich statt verbal strategischen Taktiken, die reale Politik unter der Prämisse der sozialen Demokratie zu analysieren und zu verändern, Frau Professor. Würde die SPD dieses tatsächlich vollbringen, dann würde sie feststellen, dass die Agenda 2010 völlig konträr zu ihrer Ideologie steht und Deutschland aufgrund seiner konservativ neoliberalen Ausrichtung, weder gerecht noch sozioökonoisch leistungs- und zukunftsfähig ist. Würden Sie sich dann für diese realpolitischen Fehler offen und nachdrücklich entschuldigen, dort wo es geht eine andere Politik umsetzen und eventuell, wenn Sie mit Rot Grün Rot an die Regierung kommen sollten, soziademokratische Politik auch konsequent umsetzen, dann hätten Sie die Chance nicht nur Deutschland für das 21. Jahrhundert fit zu machen, sondern auch als strukturelle Mehrheitspartei CDU, Linke und Grüne über die Beachtung des Volkswillens, gemeinhin auch der Souverän, über mehrere Wahlperioden hin zu dominieren. Leider ist die SPD nur noch eine rot lackierte FDP, die sich wie keine andere Partei, in schauerlicher mentaler Spaltung lächerlich macht.

    Also liebe Frau Schwan, lesen Sie erstmal die Fakten und formulieren sie dann eine realpolitische und inhaltliceh Kritik. Mediengeschwurbel um selbstillusionäre Taktiken etc. pp. nehmen Ihnen die Wähler nicht mehr ab. Sie haben bei der letzten Bundestagswahl 11 Prozent verloren, die Hälfte ihrer Mitglieder veloren und der PDS zum Durchbruch als bundesweite Partei etabliert. Rüttelt das denn niemand in Ihrer Partei auf? Sie haben sozioökonomisch und politisch nur versagt!

     

     

    Für die sozialdemokratischen Hausaufgaben lesen Sie bitte:

    http://www.dr-heintze-beratung.de/publikationen.htm

    http://www.jjahnke.net/skandinavien.html

     

    Sie dürfen selbstverständlich auch eigene Quellen verwenden, aber bitte nicht die der INSM u. ä.

  • DB
    Der Bär

    Ein schein-romantisches Wunschtraum-Szenario einer EX-BP-Kandidatin und SPD-Mitgliedes.Da helfen auch die Verweise auf Kant nicht weiter.Frau Schwan pfeift hier im Walde.Peer kann's nicht,Peer will nicht,Peer wird's nicht.

  • B
    Bolle

    Da stecken zwei Annahmen drin, die meiner Meinung nach Schrott sind:

     

    1) Steinbrück würde Wert auf klare inhaltliche Aussagen legen.

     

    2) Die Wähler würden Wert auf klare inhaltliche Aussagen legen.

     

    Vor allem das zweite ist schlicht falsch. Der Erfolg von Merkel beweist doch genau das.

    Deutsche Wähler belohnen die inhaltliche Leere von Merkel, weil sie genau das geil finden.

     

    Nur halbwegs klar, zielgerichtete Aussagen verkraften deutsche Wähler nicht. "Die Annhame, dass Steuersenkunen zu mehr Arbeitsplätzen führen, hat sich in der Realität als falsch erwiesen" ist zwar korrekt.

    Aber das will niemand hören; viel zu konkret. Wirklich niemand, nicht nur die Reichen, die eine Vermögenssteuer belasten würde.

  • A
    Amir

    nanana…..von wegen Klientelpolitik. Das ist hier mehr als deutlich zu lesen. Aber im Grunde brauchen wir wohl noch diese Wahlperiode und auch das ist durch hartnäckigstes Verhalten ein ganz normaler Vorgang geworden. Die gute Frau Schwan passt ja auch ganz gut in´s Bild. Im Grunde ist der gute Peer eben nur länger im Geschäft und guckt deswegen noch mieser aus der Wäsche. Die Zukunft gehört den schlechtgelaunten Fratzen! Was freu ich mich schon drauf, das große Duell der Fratzen. Und sonst…..naja, interessante Klientel-Politik eben allerseits, oder ist da jemand noch ein kleines bißchen frischer? Und wenn dann wer bitte schön? Aber ich finde es unglaublich wichtig unsere großartigen Stellvertreterhandwerker zu unterstützen, schließlich braucht unser Stellvertreter-Klientel-Staat ja diese großen Auseinandersetzungen der Stellvertreter des Kapitals. Gut ok, natürlich muß jedes Duell auch seinen Sinn haben, schließlich haben wir ja trotz aller Unterschiede die "ganz kleine" gemeinsame Grundlage der Stellvertreterklasse, eben der kapitalistische Grundgedanke, wozu vielen Vieles geben, es reicht doch wenn ein paar das Ganze haben und aber auch managen müßen, wer will das schon. Man muß sich ja nur die "Gesichter" angucken, Spaß macht das sicher nicht, auch wenn man "ein klein wenig" Entlohnung erhält. Auf jeden Fall liegt die Zukunft ganz klar in der weiteren Ausgestaltung der Wirtschaftsdiktatur, wir brauchen Heroen, aber die müßen für ihre aufopferungsvolle Aufgabe ordentlich, zumindest mit einer Yacht, belohnt werden. Und wer will das schon, so ein beschissenes Leben am Rand der Gesellschaft, wenn´s auch ein oberer Rand ist

  • D
    Detlev

    Das, was Gesine Schwan hier schreibt, klingt nicht so, als ob sie wirklich über Peer Steinbrück schreiben würde. Wahrscheinlich müssen jetzt alle SPD-Funktionäre eine Soli-Aktion für den Genossen Peer starten, nur der schrammt solche Sachen am Ende wieder selber zusammen, weil er sein Temparement nicht zügeln kann. Das kann Angela Merkel aber nur zu gut, alleine ihr dünner, verkniffener Mund und ihre Korperhaltung zeigen, wie sie es versteht, sich selbst zu steuern, das menschliche, emmotionale zu unterdrücken.

     

    Das reicht bei der Kanzlerschaft schon aus, um einen zu qualifizieren und den anderen auszuschließen. Da hilft auch Gesine Schwan nicht, wenn sie Steinbrück Vorschußlorbeeren verpassen will. Ein Kanzlerkandidat erarbeitet sich seine Chancen selber, bislang demoliert Steinbrück zielstrebig alle seine Chancen und seine Geld-ist-Geil-Einstellung ist so offenkundig, dass ihm niemand einen sozialen Ausgleich auch nur im Ansatz glauben würde.