piwik no script img

Archiv-Artikel

Etwas Neues muss entstehen

betr.: „Zwischen Merkel und Rafsandschani“, taz vom 28. 5. 05

Ehrlich gesagt, verstehe ich, wie die meisten, die Welt im Moment auch nicht mehr. Aber das Jammern der Linken (?) geht mir mittlerweile auf den Senkel. „Was haben wir denn für Alternativen?“, wird immer wehleidig gefragt, wenn es um den Wechsel geht und anscheinend ja auch darum, wie wir jetzt unser Menschenbild neu ordnen wollen. Die 68er sind tot, wird gesagt, und ich persönlich mit 39 Jahren und einer sehr aktiven politischen Vergangenheit bin mehr als traurig darüber. Es geht ja nicht um die paar Kerle und Frauen, die im Bundestag sitzen, sondern es geht um Werte und Moralvorstellungen, die sich anscheinend doch nicht so durchgesetzt haben.

Haben wir nicht eine ähnliche Ausgangslage wie zur Gründerzeit der linken Bündnisse, woraus dann die Grünen entstanden sind? Wenn wir schon nichts zu verlieren haben und kaum einer den großen Parteien irgendetwas an Veränderung zutraut, sollten wir doch jetzt alles daran setzen, die Linke zu stärken, und ein Bündnis eingehen. Niemand hätte es damals den chaotischen Gruppen zugetraut, dass sich ernsthaft etwas entwickelt und die Grünen dann so stark werden würden. Das konnte niemand wissen, aber es sollte doch versucht werden. Etwas Neues muss entstehen, damit sich überhaupt Leben weiterentwickeln kann. JÖRG MENGES, Münster

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.