: Ethik versus Religion
betr.: „Zweierlei Religionskritik“ von Rudolf Walther, taz vom 29. 9. 08
Unglaublich, da sind „die Folgen und Zumutungen der Säkularisation für die Gläubigen größer als für die Nichtgläubigen“, und sie „müssen dulden, dass der Tag des Herrn nicht länger heilig und Sonntagsarbeit weit verbreitet ist“, und nun kommen auch noch Medien und andere mehr oder weniger simpel gestrickte Atheisten daher und werten Glaubensinhalte als irrational ab. Hier ist die Demokratie gefragt. Sie muss einen neutralen Umgang mit allen Religionen (vielleicht sollte sie auch dringlich pazifische Cargo-Religionen importieren, falls noch zu wenige Vertreter vor Ort sind) garantieren. Ganz verwerflich wäre es, Religionen rechtsstaatlich fundierte Grenzen aufzuerlegen. So kann die „polyphone Komplexität der öffentlichen Stimmenvielfalt“ geradezu explodieren. Verbindungen zum Streit Ethik versus Religionsunterricht sind zufällig nicht beabsichtigt. ERICH ROTH, Prießnitz
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