Esther Slevogt betrachtet das Treibenauf Berlins Bühnen:
Bei den aktuellen Temperaturen können guten Gewissens eigentlich nur Freiluft-Termine empfohlen werden. Falls man Theater überhaupt empfehlen kann und nicht besser das Publikum in die diversen Freibäder, an Seen oder Eisdielen schicken sollte. Wenn’s dann doch Theater sein soll, dann wenigstens welches, das draußen stattfindet: wo die darstellende Kunst von lauen Lüften umweht wird, unter Bäumen oder nahe kühlenden Gemäuer-Resten stattfindet. Im Freilichttheater an der Zitadelle Spandau zum Beispiel, wo aktuell das Musical für die ganze Familie „Pipi Langstrumpf feiert Geburtstag“ auf dem Spielplan steht, wo unter anderem drei große Lollis eine tragende Rolle spielen. (Freilichtbühne an der Zitadelle Spandau: „Pippi Langstrumpf feiert Geburtstag“, 5. 8., 16 Uhr).
Das Monbijou-Theater spielt (selbstredend ebenfalls Open Air) in diesem Sommer berühmte Erstlingsdramen unserer Super-Klassiker, der Herren Goethe und Schiller also. (Monbijou-Theater: „Die Mitschuldigen“ (Goethe), „Die Räuber“ (Schiller). Alle Termine unter: www.monbijou-theater.de). Anschließend kann man in Liegestühlen an der Spree gegenüber der Museumsinsel noch den Sonnenuntergang abwarten und das Leben (und einen Drink) genießen.
Oder wollen Sie tanzen (lernen)? In den Weddinger Uferstudios gibt es ein Festival, das unter der Überschrift „Ausufern“ seit Juni Tanzprojekte zum Thema Stadtgesellschaft präsentiert. In diesem Jahr geht es schwerpunktmäßig um soziale Alltagschoreografien und ihre Veränderungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang kommen an jedem 1. des Monats im Hof der Uferstudios einzelne und Gruppen von Tänzer*innen zusammen, um mit allen Interessierten gemeinsam in einen physischen Austausch und Dialog zu treten. Dabei werden bekannte und erfundene Tänze zusammen getanzt. Am 1. 8. Unter dem Motto: „Zwischen Bollywood und Berlin“ (Uferstudios, 1. 8., 17.30 Uhr).
Wer das Gefühl haben möchte, unter Wasser in einem Ozean zu treiben, dem sei Philippe Parrenos Installation „My Room Is Another Fish Bowl“ empfohlen, die Teil der Immersions-Schau: „Welt ohne Außen“ ist. Heliumgefüllte Fischballons schweben durch einen Raum und geben den darin umherschweifenden Zuschauern das Gefühl, in einem Fischglas sich zu befinden. Besonders schön ist es, wenn diese Heliumfische in andere Räume entweichen und vom Aufsichtspersonal mit Keschern wieder eingefangen und zurückgebracht werden müssen (Martin Gropius Bau: „Welt ohne Außen“, nur noch bis 5. 8.).
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