: Es lebe die einzige Bremer Bühne mit internationalem Profil -betr.: "Kultur-Harakiri", taz vom 22.2.94
„Kultur-Harakiri“, taz vom 22.2.
Das freiraum-theater schließt den Gastspielbetrieb? Theatertod in Bremen? Das kann und darf nicht sein. Unser Protest gilt der Kulturbewußtlosigkeit, der Kulturfeindlichkeit, kurz der Antikulturpolitk seitens der Bremer Regierung. Daß die Verweigerung der notwendigen Gelder Jürgen Müller-Othzen und seine Equipe dazu zwingt, das freiraum-theater zu schließen, ist unerträglich. Diese Verweigerung trifft den einzigen Theaterveranstalter, der Bremens Bühnenleben internationales Profil zu geben vermochte, und für den Austausch der Avantgarde über die Grenzen der Hansestadt hinaus geöffnet hat. Dies in jahrelanger mühevoller Arbeit.
Es mag bis zu den theaterträgen Senatoren noch nicht vorgedrungen sein: Das freiraum-theater ist Auftrittsort und Zentrum des Austausches für Künstler aus Deutschland, aus Europa, aus Städten wie New York, Sao Paulo und Tokyo. Das „freiraum“ ist durch seine veranstalterische, künstlerische und pädagogische Arbeit international zum Begriff geworden. Die Schließung des freiraum-theaters wäre ein nicht wiedergutzumachender kultureller Verlust. Und eine Dummheit ohnegleichen. Wir protestieren gegen die Schließung des freiraum-theaters und fordern die sofortige Bereitstellung der zu seinem Erhalt notwendigen Gelder
Wolfgang Pannek und andere vom taan teatro, Sao Paulo
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