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Archiv-Artikel

Es ist wieder einmal der Ehrentag des Ulysses

Für den heutigen 16. Juni gibt es ein klassisch festgelegtes Programm: Man beginnt im Norden Dublins in der Eccles Street Nr. 7, dem Wohnhaus Blooms, liest dann am Joyce Tower ein wenig „Ulysses“ (nebenan die ersten Zeilen daraus), um anschließend ein Bad am Forty Foot zu nehmen. Mit einem Gorgonzolabrot und einem Glas Burgunder darf man sich nun bei Davy Byrne’s in der Duke Street stärken (das Menü findet sich dort nur heute auf der Speisekarte), hinterher wird ein Stück Zitronenseife bei Sweny’s in Lincoln Place gekauft, und am Strand von Sandymount gibt man sich in der Folge unanständigen Dingen hin. Schlusspunkt dieser Tagesreise ist das Custom House an der Liffey, und all das macht man am 16. Juni, weil das der Bloomsday ist, der internationale Gedenktag für James Joyce, den irischen Schriftsteller, der in seinem mächtigen „Ulysses“-Roman eben einen Tag im Leben des Leopold Bloom schilderte. Einen 16. Juni.

Wenn man aber gerade nicht in Dublin ist am Bloomsday, sondern in Berlin, feiert man trotzdem: im Ex ’n’ Pop gibt es ab 16 Uhr „Ulysses“-Verfilmungen zu sehen, und ab 20 Uhr darf man zu einer Performance auf gut Bloomisch auch Hammelnieren verzehren. Potsdamer Straße 157.

Und im Buchhändlerkeller lesen um 20.30 Uhr Clemens Füser, John Keogh und Simone Kabst „Joyce für Jedermann“ auch für Einsteiger. Möglicherweise wird sogar der Meister selbst zu seinem Publikum sprechen. Carmerstraße 1