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Es gibt tolle Pusher-Storys vom Sielwall

betr.: „Lebe wild und weiter“, taz vom 16. 9. 99

Ein bisschen mehr Kritik sollte auf eurer Kulturseite schon möglich sein, denn was soll ich „raubeinig-schön“ finden an kaum volljährigen Drogensüchtigen, sinnloser Gewalt und „charmanten Jugendlichen“ im Heroinrausch? Was ist so toll und spannend an „Juwelierleichen“, dealenden Pärchen oder mit diversen Bauchschüssen, hingestreckten Kinderkörpern? Selbst wenn diese Pulp-Documentary 50 Millionen einspielen würde, bleibt deren Inhalt für mich hinterfragenswürdig. Stattdessen druckt ihr eine Filmbesprechung, die das Elend von Drogenabhängigkeit, Gewalt und Perversion verharmlost, glorifiziert und in keinster Weise hinterfragt.

Harald Fricke empfehle ich den nächsten Sommerurlaub in Hamburg St. Georg oder in Bremen am Sielwall zu verbringen. Da gibt es auch „tolle Pusher-Storys“, jede Menge Tage im Paradies und alles sogar ohne Kinokarte! Uwe von Komorowski, Bremen

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