■ Erste Gentherapie in Deutschland: Berlin gewann Wettforschen
Berlin (dpa) – Nicht die Universität Freiburg, sondern die Freie Universität Berlin hat nach eigenen Angaben die erste Gentherapie in Deutschland vorgenommen. Burghardt Wittig vom Klinikum Rudolf Virchow teilte gestern abend mit, er habe einen Patienten mit Nierenfellkrebs bereits sechs Wochen lang mit gentechnisch angereicherten Zellen behandelt. Der Versuch sei abgeschlossen und noch nicht veröffentlicht worden. „Wir sind nicht an die Öffentlichkeit gegangen, um keine falschen Hoffnungen nach einer Wunderdroge zu wecken“, sagte Wittig. Damit reagierte er auf die Nachricht, daß Freiburger Forscher die angeblich erste Gentherapie in Deutschland begonnen hätten. Dort werden zwei Krebspatienten mit manipulierten Zellen behandelt. Wittig sagte, das Berliner Verfahren unterscheide sich vom Freiburger Vorgehen. In Berlin wurde dem schwerkranken Patienten Blut entnommen, das außerhalb des Körpers mit gentechnisch vermehrten „Killerzellen“ angereichert und dem Patienten zurückgegeben wurde. Die tumorzerstörenden Zellen erhielten die genetische Information, viel Interleukin VII zu produzieren, was sie besonders „scharf“ auf Tumorzellen mache. Das Wachstum der Töchtergeschwülste sei gestoppt worden, doch bestehe für den Patienten kaum noch Hoffnung.
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