: Erschwertes Ping-Pong
■ Deutsche Tischtennis-Meisterschaften der Behinderten
Die Sporthalle der Schule Delfter Straße stand voller Tischtennis-Platten. Erster Eindruck: Die Stimmung ist nicht so aggressiv wie sonst bei Meisterschaften, eher sportlich -partnerschaftlich. Zweiter: Die SpielerInnen schmettern und schnibbeln, parieren den Ball ohne Pardon, täuschen geschickt, nutzen gekonnt Deckungslücken aus. Dritter: Die Wettkämpfenden sind in ihrer Bewegungsfähigkeit oder Reichweite behindert, einige sogar stark. Und dem sportlichen Wettkampf sieht man das oft erstaunlich wenig an.
Rund 100 Tischtennis-SpielerInnen zwischen 17 und 70 Jahren, darunter wenige Frauen, reisten Freitag und Samstag zu den Deutschen Meisterschaften im Einzel- und Doppel -Tischtennis der Behinderten in Bremen an - auf eigene Kosten. Mit dabei waren auch vier Bremer Teilneh
mer. Sie spielen, um fit zu bleiben, auch in herkömmlichen Vereinen (SV Werder). RollstuhlfahrerInnen waren nicht vertreten, sie tragen ihre Tischtennis-Meisterschaften separat aus.
Das Bundesland Bremen richtet in diesem Jahr gleich drei Meisterschaften im Behindertensport aus (Torball, ein Mannschaftsspiel der Blinden, Tischtennis und Boßeln).
Die „Deutsche Meisterschaft der Behinderten“ funktioniert im Tischtennis nach den üblichen Regeln. Nur: Die TeilnehmerInnen sind untereinander je nach dem Grad ihrer Beeinträchtigung in sogenannte „Schadensklassen“ eingeteilt. Einige von ihnen tragen Prothesen, andere gleichen unterschiedliche Beinlängen mit Spezialschuhen aus. Ein junger Mann hat den Schläger mit einer Vorrichtung an seinem Armstumpf befestigt. S.P
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