Eröffnung des Kirchentagsbüros : Glaube, Hass und Hoffnung
Mit dem Namen Gottes wird bisweilen die Pflicht zu Hass und Gewalt verbunden. Das hat Papst Benedikt geschrieben. Eine treffliche Diagnose. In Bremen konnte man sie gestern verifizieren – bei der Eröffnung des Kirchentags-Projektbüros.
Kommentar vonBenno Schirrmeister
Es ist okay, drei Jahre, bevor es stattfindet, eine PR-Stelle für ein Großereignis zu eröffnen. Ein weltlicher Veranstalter würde sagen: Prima, eine Anlaufstelle für unser weltbestes Super-Event, da kommen sicher Millionen.
Aber mit so kleinkalibriger Hoffnung hat sich die Geistlichkeit noch nie zufrieden gegeben. Man kokettiert mit totalitären Sprachmustern: Wer 2009 nicht beglückt werden will, wird klargestellt, den wird man halt zwingen. Und die eigene Schande spüren lassen. Dafür war Henning Scherf gekommen: „Kleingläubige“ und „Pharisäer“ beschimpft er die Kirchentags-Skeptiker, und rechtfertigt en passant Hassbriefe und Anschläge, die 2004 die Friedenskirchen-Geistlichen zu ertragen hatten. Schließlich hätten sie ja „die Stadt überfordert“ indem sie Hans Kresniks Bibel-Schauspiel Asyl gewährten.
Wäre das der Geist des Kirchentags 2009? Immerhin ist Scherf sein Initiator! Nein, das will man nicht glauben. Über die Konsistenz dessen, was der schnell gealterte Expolitiker abgesondert hat, gibt es aber kein Vertun: Es ist blanker Hass.