60 Tote bei Zusammenstößen: Erneute Unruhen auf den Molukken
Jakarta (dpa) – Bei neuen schweren Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen auf den indonesischen Molukkeninseln Ambon und Buru sind bis gestern mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Sicherheitskräfte gab es viele Verletzte. Die Lage dort sei weiterhin gespannt, hieß es. Indonesien hat 435 Soldaten nach Ambon geschickt.
Auslöser für die Zusammenstöße in der weitgehend zerstörten Hauptstadt Ambon war am Sonntag ein Verkehrsunfall, bei dem ein muslimischer Junge angefahren wurde. Allein dort kamen 38 Menschen um. In mehreren Stadtteilen waren Explosionen und Schüsse zu hören. Dutzende Häuser wurden bei den Unruhen zerstört oder beschädigt. „Ambon ist völlig lahm gelegt“, sagte ein Polizeisprecher.
Ein Polizeioffizier auf Buru berichtete, auf der Insel seien 22 Menschen getötet worden. Zahlreiche Menschen seien in die Wälder geflohen. Die Behörden versuchten, die Menschen in Sicherheit zu bringen. Der Konflikt zwischen Christen und Muslimen hat seit Jahresbeginn bereits rund 800 Menschen das Leben gekostet.
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