: Erleichterung bei Jens Filbrich
Der deutsche Skilangläufer darf künftig auch mit erhöhten Hämoglobinwerten an den Start gehen
LEIPZIG dpa ■ Jens Filbrich fiel ein Stein vom Herzen, und auch bei den Verantwortlichen des Deutschen Skiverbandes (DSV) war das Aufatmen unüberhörbar. Nach zähen Verhandlungen mit dem Weltverband FIS gelang es DSV-Mannschaftsarzt Ernst Jakob am Montag, für Skilangläufer Filbrich nun doch eine vorläufige Start-Ausnahmegenehmigung zu erreichen. Danach erhält der wegen seiner genetisch bedingten hohen Hämoglobinwerte im Visier der Dopingfahnder stehende Frankenhainer in dieser Saison keine automatische Schutzsperre mehr, wenn der Grenzwert von 17,0 erreicht oder überschritten wird. Im Frühjahr soll über eine generelle Ausnahmegenehmigung für den 26-Jährigen entschieden werden.
„Ich bin unglaublich erleichtert“, sagte Filbrich nach Bekanntwerden der Einigung, wegen der Jakob extra in die Uniklinik von Kopenhagen gereist war, um dort mit Bengt Saltin, Vorsitzender der medizinischen Kommission der FIS, noch einmal alle Unterlagen durchzugehen. „Die Sache hat mich, meine Familie und nicht zuletzt unser ganzes Team doch sehr belastet“, betonte der Thüringer, der im November nach seinem dritten Platz in Kuusamo routinemäßig getestet worden war. Da der Grenzwert von 17,0 erreicht war, erhielt er eine fünftägige Schutzsperre und geriet in den Verdacht des Dopings. Eine sofort vom DSV in Auftrag gegebene Dopingkontrolle war aber ebenso negativ wie ein Test im Jahr zuvor, als Filbrich in Nove Mesto ebenfalls überhöhte Werte aufgewiesen hatte. „Gott sei Dank“, sagte Bundestrainer Jochen Behle. „Jetzt können wir uns voll auf die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele konzentrieren. Ich hoffe nur, dass aus der vorläufigen Ausnahmegenehmigung eine dauerhafte wird.“