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ErinnerungskulturGedenktafel für Jüdische Bauschule eingeweiht

Foto: Florian Boillot

Eine schmale Glastafel erinnert seit Montag an die ehemalige Jüdische Bauschule in Friedrichshain. In der Straße der Pariser Kommune, die damals noch den Namen Fruchtstraße trug, schulte die Jüdische Gemeinde ab 1937 junge Männer zum Maurer um. Sie sollten so auf die von den Nationalsozialisten erzwungene Auswanderung nach Palästina vorbereitet werden. 1941 veranlassten die Nazis die Schließung der Schule. Das Gebäude wurde Ende der 1960er Jahre abgerissen.

„Es ist das Verdienst engagierter Bürger, dass dieser Ort wiederentdeckt wurde“, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke), der die Gedenktafel mit Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) und Petra Pau (Linke) eröffnete. Im Anschluss sprach der Initiator des Projekts, Walter Frankenstein. Der frühere Lehrling der Schule überlebte den Holocaust im Untergrund versteckt. „Ich sehe große Parallelen zu der Zeit 1932/33“, warnte er mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung. (dpa, taz)

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