: Erinnern
Womit könnte man der Ohnmacht, die sich oft breitmacht bei der Erinnerung an die Reichspogromnacht, besser begegnen: Das Auschwitz-Komitee hat Jizchak Schwersenz eingeladen, der in Berlin 1943 mit einer Gruppe jüdischer Jugendlicher im Untergrund überleben konnte. Schwersenz wird einen Dia-Vortrag präsentieren, den er „Trotz alledem!“ nennt. „In der Nähe von“ könnte außerdem das Motto der Veranstaltung lauten, denn sie findet nicht etwa am Jahrestag der Pogromnacht, dem 9. November statt, sondern heute. Und sie wird nicht an einem Ort ausgerichtet, den die Nazis damals verwüstet haben, sondern in dessen Nähe: der der zerstörten Bornplatz-Synagoge. Und so könnte der Abend außer an solche Leerstellen auch noch daran erinnern, dass ein einzelner Tag zum Erinnern nicht reicht.
heute, 19 Uhr, Hörsaal 1 der HWP, anschließend Musik von Ester und Edna Bejarano und der Gruppe Coincidence
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