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Erika Steinbach verzichtetEnde der Blockade

Der Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibung wird künftig ohne Erika Steinbach arbeiten: Der Bund der Vertriebenen will seine umstrittene Präsidentin nicht für das Gremium nominieren.

Vertriebenen-Chefin Erika Steinbach ist nicht mehr stur. Bild: ap

Erika Steinbach wird auf einen Sitz im Stiftungsrat der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" verzichten - vorläufig. Ihr Sitz, einer von drei dem Bund der Vertriebenen (BdV) zugestandenen im Stiftungsrat, bleibt unbesetzt. So steht es in einer Erklärung des Präsidiums des BdV. Damit solle deutlich gemacht werden, dass das Präsidium "sich sein originäres Besetzungsrecht von niemandem vorschreiben lässt - weder von der SPD noch von sonst jemandem". Dasselbe Präsidium nominierte Erika Steinbach in der vergangenen Woche noch einstimmig für den Stiftungsrat. Zur Begründung dieses Sinneswandels heißt es jetzt, der BdV wolle "nicht der billige Vorwand dafür sein, das Stiftungsgesetz nicht in die Tat umzusetzen und so die Stiftung auf den letzten Metern noch zu verhindern. Wir wollen die nicht von uns verursachte Blockade auflösen."

Der Rückzug der BdV-Vorsitzenden kam nicht unerwartet. Denn ihre Parteifreundin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatte dem polnischen Regierungschef Donald Tusk informell zugesichert, Steinbach zum Verzicht auf ihre Mitgliedschaft im Stiftungsrat zu bewegen. Allerdings wollte sie diese Verzichtserklärung und damit die Besetzung des Stiftungsrates aufschieben, um offenbar den Verlust von Stimmen bei der Bundestagswahl im Herbst im konservativen Vertriebenenmilieu zu vermeiden. Dieses Kalkül scheiterte, weil die polnischen Partner befürchteten, in ihrem eigenen Land von Nationalisten als zu nachgiebig in der "Personalie Steinbach" gebrandmarkt zu werden. Dies erklärt auch das scharfe Auftreten des Staatssekretärs und außenpolitischen Beraters der polnischen Regierung, Wladislaw Bartoszewski.

Erika Steinbach sagte ursprünglich, sie habe genug in ihrem Verband zu tun und es sei für sie nicht zwingend notwendig, an der Arbeit des Stiftungsrates teilzunehmen. Ihre dennoch erfolgte Nominierung konnte als Kampfansage verstanden werden. Die Chefs der sudetendeutschen und ostpreußischen Landsmannschaften forderten, sich aus dem Stiftungsprojekt zurückzuziehen und eine nur vom BdV betriebene Gedenkstätte aufzubauen. Wie stark diese Meinung innerhalb des BdV ist, wird sich am 18. März zeigen, wenn ein alle Landsmannschaften repräsentierendes Gremium zusammentritt.

Gestern veröffentlichten die beiden Vize-Präsidenten des BdV auch eine Erklärung, in der ein Ende der Medienkampagne in Polen gegen Steinbach gefordert wird. Die Kritiker Steinbachs werden aufgefordert, ihre ablehnende Haltung zu begründen. Tatsächlich ist die Tonlage in den polnischen Medien gegenüber der BdV-Präsidentin oft schrill, aber es fehlt in der polnischen Öffentlichkeit nicht an Argumenten, die die Ablehnung Erika Steinbachs begründen: Dazu gehören unter anderem ihr Widerstand gegen den polnisch-deutschen Grenzvertrag von 1990 und ihre Behauptung, die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten sei nicht nur Folge der Naziaggression, sondern auch ein Produkt des polnischen Nationalismus.

Steinbachs Verzicht auf die Nominierung wurde in Deutschland mit Erleichterung aufgenommen. Der Vorsitzende der Vertriebenengruppe in der Unionsfraktion, Jochen-Konrad Fromme, stellte fest, das Projekt könne nicht mehr an einer "möglichen Blockadestrategie der SPD scheitern". Die Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit und SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan, sagte der taz: "Steinbachs Entscheidung ist konsequent und langfristig für das deutsch-polnische Verhältnis mit Sicherheit sachdienlich."

Die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, nannte den Rückzug Steinbachs "überfällig" und sagte dieser Zeitung: "Wenn Kanzlerin Merkel rechtzeitig gehandelt hätte, wäre nicht so viel diplomatisches Porzellan in den deutsch-polnischen Beziehungen zerschlagen worden."

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22 Kommentare

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  • GJ
    gerhard jeske

    Gerhard Jeske, geb.1929 in der Freien Stadt Danzig Fotograf –

    22547 Hamburg, den 18.04.09 www.gerhardjeske@web.de.

    Wovon Frau Erika Steinbach nicht spricht !

    Vor dem Kriegsausbruch. in Danzig 1939

    Immer mehr Dokumente werden entdeckt, die belegen, dass Hitler schon seit 1933 den Krieg gegen Polen und die Tschechei vorbereitete. In der Weimarer Republik wurde die " Deutsche Stiftung " gegründet, mit dem Ziel, das Deutschtum im Ausland zu fördern und politisch einzusetzen. Keine Regierung in der Weimarer Republik hatte auf Gebietsansprüche in Westpreußen und Schlesien verzichtet. Diese revanchistische Politik führte Hitler radikal weiter. Nach der Unterzeichnung des polnisch- deutschen 'Angriffsvertrages vom 26.1.1934 berief Hitler die Vertreter der deutschen Minderheit, besonders aus Polen und der Tschechoslowakei zu einer Geheim-Konferenz zusammen. Dort gab er seine Ziele bekannt:" Meine Herren, Sie haben eine der wichtigsten Aufgaben übernommen. Sie sollen nicht nur das Deutschtum wie bisher pflegen und erhalten, sie sollen es zu einer Kampftruppe schulen. Sie werden an vorderster Front unserer deutschen Kampfbewegung- als Vorposten Deutschlands es uns ermöglichen unseren Aufmarsch zu vollziehen und unsere Kampfhandlungen einzuleiten."

    Nachdem die NSDAP am 28:5.1933 mit 51 % die Wahlen in der - "Freien Stadt Dan¬zig" - gewonnen hatte, begann der Aufbau der paramilitärischen Organisationen. Die SA führte- militärische Übungen ein. Die Oppositions-Parteien wurden 1936/37 verboten, gleichzeitig wurde die "Heim ins Reich " Propaganda verstärkt. Nach einem Wahlerfolg 1935, der mit Wahlfälschungen und brutalem Einsatz gegen oppositionelle Wähler durchgeführt wurde und der NSDAP 57 % aller Stimmen zusprach, verschärfte sich die innenpolitsche Politik. Unter der Führung des Gauleiters Albert Forster wurde auf allen Gebieten Danzig dem Deutschen Reich gleichgeschaltet, dazu gehörte, dass die Verfassung missachtet wurde.

    Frau Ingeborg Schäfer hatte, in Zusammenarbeit mit der. Journalistin Susanne Klockmann, über die NS-Vergangenheit Ihres Vaters des SS-Brigade - Führers Johannes Schäfer und ihrer Familie ein Buch herausgegeben, das den Titel hat" Mutter mochte Himmler nie." (Rowolt)

    Sie bestätigte und beschreibt darin, dass Ihr Vater nach dem 11.6.1939 illegal als Krippo Beamter nach Danzig eingeschleust wurde und er dort sofort seine Arbeit begann. Zusammen mir dem Gauleiter der NSDAP Albert Forster organisierte er die Aufstellung einer speziellen SS- Einheit. Neben Danziger Freiwilligen sollten Reichs¬deutsche SS-Angehörige, gemeinsam die " SS - Heimwehr•Danzig bilden" Das Kriegstagebuch des Militärbefehlshaber Danzig-Westpreußen berichtet : "An militärischen Dienststellen gab es nur zwei, die gezwungen durch den Versailler Vertrag getarnt arbeiteten: Das Wehrbezirkskommando und die Abwehr Nebenstelle.- Die Offiziere tun in Zivil Dienst, als " Werbestelle und Kriminalräte" Am 11. Juni 1939 wird nach bemerkenswert kurzer Besprechung, auf Befehl des Führers, in Danzig die Lan¬despolizei aufgestellt. Als erster trifft der Kommandeur Generalmajor Eberhardt vom L.A. K. ein, direkt von der Korps-Generalstabsreise auch in Zivil. Sein 1 A kommt von der Kriegakademie aus Berlin direkt aus der Ausbildung" Herr Eberhardt" erhält, vom Polizeipräsidenten einen Ausweis, der ihn berechtigt, die Gebäude der Polizei zu betreten und am Dienst der Polizei teilzunehmen. Nach kurzer Zeit steht der Stab. Es sind größtenteils Reserveoffiziere aus dem Freistaatgebiet. Dann treffen Offiziere aus dem Reich ein, wenigstens für die Kommandeurstellen. Dazu Unteroffiziere, ferner Soldaten, die von der " Werbestelle " angeworben, im Reich dienten."

    Ende des Zitates.

    In kürzester Zeit wurden aufgestellt " 2 Infanterie Regimenter, eine Artillerie Ab¬teilung, Die SS-Heimwehr und weitere Einheiten,

    Ein Organisator der SS-Heimwehr wurde der Ingenieur Aspirant Friedrich Übelacker aus Bayern. Mit vier weiteren Angehörigen der Technischen Hochschule wurde er in die Führungselite befördert. Seinen Dienst als Totenkopf-SS Mann vollzog er so konsequent, dass er 1945 von den Amerikanern zum Tode verurteilt wurde. Zu diesen national-deutschen Vertretern gehörte auch der hohe SS-Führer Graf Reinhold von Krockow. (westlich von Hela). Die SS-Heimwehr sollte 1500 Freiwillige als Sollstärke erreichen. Da sich nur 500 Freiwillige aus Danzig meldeten, wurden 1000 SS-Männer, hauptsächlich aus den Mannschaften deutscher Konzentrationslager, heimlich nach Danzig eingeschleust. Eine Gruppe wurde in Danzig ausgebildet, der größere Teil fuhr im Mai 1939 mit dem Seedienst Ostpreußen nach Swinemünde und von dort nach Berlin - Adlershof. Nach der Ausbildung erhielt ein Teil der Reichsdeutschen SS-Männer zur Tarnung den Danziger Pass Die Rückkehr nach Danzig wurde im Juli 1939 durchgeführt. Die größere Gruppe ( ungef. Tausend ) wurden mit dem Schiff Lütje Horn mit voller Kriegsausrüstung, Autos und Kanonen, als, SS-Sportgemeinschaft Königsberg, Gumbinnen, Allenstein ectr. in Königsberg ausgeladen. Dort wurde ein SS-Sportfest zur Tarnung der Aktion veranstaltet. Die Autos bekamen einen landesüblichen Anstrich, und wurden als private Firmen Wagen deklariert.ln einer nächtlichen Aktion wurden die Einheiten aus Königsberg über eine, zu diesem Zwecke gebaute Pontonbrücke, bei Käsemark - Rotebude über die Weichsel in das Danziger Gebiet eingeschleust. In Danzig wurden sie, als Sportler verkleidet untergebrach, in der Wiebenkaserne, der Turnhalle in Ohra, den Messehallen, in alten Kasematten und im Lager Danzig-Matzkau. Am 17.8.1939 wurde das Ärmelband der SS-Heimwehr- Danzig ausgegeben. Jetzt fielen alle Schleier! Die gesamte SS-Heimwehr trat öffentlich am 18.8.1939 uniformiert zur Fahnenübergabe auf dem Maifeld an. Fünfzigtausend Danziger nahmen an dieser Feier teil. Gauleiter Forster, ein Bayer, bezeichnete diese Feier als Ausdruck des Selbsterhaltungstriebes der Danziger. Der Kommandeur Goetze, auch ein Bayer, sagte: " " Wo uns unser Führer hinstellt da bleiben wir. da wanken wir nicht."

    Die Danziger Verfassung war nur noch bedrucktes, wertloses Papier geworden. Der letzte Akt begann.

    Am 25. 8. lief die Schleswig-Holstein in den Hafen ein. Mit der ersten Feuersalve am 1.September 1939 aus den Geschützen des deutschen Panzerschiffes der Kriegsmarine begann der zweite Weltkrieg. Der Untergang Danzigs war vorprogrammiert. Aber zuvor begann das große Morden an der polnischen, kaschubischen Bevölkerung, an den Juden und der deutschen Danziger Opposition. Alleine in dem Wald Piasnica und der Kaschubei wurden von Danziger Kommandos an die 12 000 Menschen liquidiert. Weitere Zehntausende erwartete der Tod .im KZ¬Stutthof, östlich der Weichsel. Von hier aus begann der Holocoust in Europa

    Hiermit ist erwiesen, dass die deutsche Wehrmacht als aktiver Teil des Nationalsozialistisches Regiemes, illegal und aus dem Hinterhalt, einen Raubkrieg vorbereitet hatte und ihn dann auch konsequent unter der Führung Hitlers durchführte. Der Generalmajor der Wehrmacht Eberhardt bereitete den Angriff in Zivil vor, war also gleichzeitig ein Agent Berlins und Partisan, und ausgerechnet dieser deutsche Offizier, der in der Freien Stadt Danzig das Völkerrecht gebrochen hatte, ließ die tapferen polnischen Postbeamten erschießen, weil sie, in polnischer Beamtenuniform, ihre Post gegen einen räuberischen Überfall der SA, der SS und der deutschen Wehrmacht verteidigt hatten.

    Das Kriegsverbrechen der Wehrmacht dokumentiert sich nicht zuerst in den nach folgenden Erschießungen während des Krieges, sonders es begann schon in Danzig mit der illegalen Vorbereitung des zweiten Weltkrieges, der Liquidierung der Freien Stadt Danzig und der Vernichtung des polnischen Staates und eines Teiles seiner Bevölkerung. Ggerhard jeske copyr.Jeske

  • I
    Ioan

    Bisher hatte ich gegenüber Erika Steinbach eine ablehnende Haltung.

    Nach dem beschämenden Possenspiel unserer "Regierung" hat sie nun meine volle Solidarität.

  • UH
    Ulrich HEINZ

    Der Verzicht der Vertriebenenpräsidentin im Stiftungsrat zu Flucht und Vertreibung wird nichts mildern. Er kann die nächste Welle der Verdammnis nach sich ziehen - gegen die beiden anderen Vertriebenenvertreter, gegen Nachbarn des Verbandes; und gegen das Wissen, daß die Vertreibung Deutscher und anderer Minderheiten keineswegs "Folge der Naziagression" war - weder zwingend noch rechtfertigend -, sondern des Kalküls der Alliierten. Oder sollte Hitler Stalin gesteuert haben?

     

    Eine gewohnte Verdammniswelle aus Polen und aus dem Teil des hiesigen Journalismus, der geschichtliches Halbwissen mit Empörung überdeckt.

    Der polnischen Politik geht es erklärtermaßen um mehr als die Person. Es geht um die Herrschaft des polnischen Geschichtsbildes: die eigene Täterschaft bei der Okkupation Ostdeutschlands und dem Vertreiben der Eingesessenen verbergen hinter den Nazi-Verbrechen.

     

    Und mit der Opfereigenschaft die eigene Agression gegenüber Minderheiten und östlichen Ländern nach dem 1.Weltkrieg verbergen. Ebenso ist es bei dem Tschechischen Parlament, das jüngst beim Ratifizieren des EU-Vertrages die Benes-Dekrete bekräftigte, welche die Verbrechen an nicht-tschechischen Minderheiten veranlaßten und straffrei stellten.

     

    Wer von dem Gedenkvorhaben fern gehalten gehört, sind jene deutschen Politiker, die den ausländischen Revanchismus beschönigen.

    Solange Polen und Tschechien die Vertreibungen rechtfertigen und andere Länder das zustimmend zur Kenntnis nehmen, ist es mit gemeinsamen Werten der EU nicht weit her.

     

    Wer Versöhnung will, halte sich an das Beispiel Ungarns, das offiziell sein Vertreiben bedauert hat. Aber darüber hat der hiesige vertriebenenabgeneigte Teil des Journalismus nur einen Bruchteil der Worte gemacht wie jetzert wieder um die Vertriebenenpräsidentin.

  • P
    Pasternok

    Brauchen wir in Deutschland noch eine Regierung?

    lasssen wir doch die Endscheidungen einem alten Deppen aus Polen alles eledigen.

    Mein gang an die Wahlurne ist abgeschlossen

    Vertriebener

  • M
    meinname

    Es ist aber auch bemerkenswert, wie sich der BdV zum (Für?)- Sprecher der Vertreibenen macht.

    Ich stamme aus einer Familie Vertriebener in deren älteren Generation auch durchaus noch Kontakte zu anderen Vertrieben gepflegt werden und keiner dieser Vertriebenen fühlt sich durch den BdV angesprochen bzw. vertreten. Vielmehr drängt sich m. E. der Eindruck auf, dass der BdV die Teile der Vertriebene vertritt, welche nicht gewillt oder in der Lage waren sich im Nachkriegsdeutschland zu integrieren.

     

    Und mit dem Stichwort "Versöhnung" wird dieses Zentrum natürlich nicht mehr zu einem rein innerdeutschen Projekt. Versöhnung bezieht automatisch auch die polnische Seite ein und diese hat daher natürlich auch ein Recht, ihre Sicht der Dinge darzustellen.

  • TM
    Torsten Müller

    Es ist schon bemerkenswert wie es die Republik Polen in den letzten Wochen geschafft hat, sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland einzumischen.

    Ich habe weder Angehörige, die gewaltsam aus Polen vertrieben worden sind noch gehöre ich auch keiner Vertriebenenorganisation an.

     

    Die diffamierende Darstellung von Frau Steinbach in den polnischen Medien grenzt an Volksverhetzung. Weil Frau Steinbach einen Wehrmachtssoldaten als Vater hatte wird Sie von den polnischen Medien in Sippenhaft genommen und in Wehrmachtsuniform dargestellt.

     

    Damit eignen sich weite Teile der polnischen Bevölkerung - insbesondere die zahlreich vorhandenen polnischen Nationalisten - das Denken der Nationalsozialisten an. Ist die polnische Gesellschaft so primitiv oder ist es der extreme polnische Nationalismus?

     

    Die Bundesrepublik Deutschland sollte guten deutsch-polnischen Beziehungen nicht wie ein Hündchen hinterherlaufen. Mir reicht es!

  • GJ
    gerhard jeske

    Gerhard Jeske Hamburg

    Die jeweilige Gegenwart hatte immer viele Stränge in die Vergangenheit.

    In der Geschichte muss unterschieden werden zwischen dem feudalistischem Königreich mit ihren Fürsten ,ect. Wo die Untertanen gleich wie Eigentum des Herrschers galten. Außerdem waren die Fürstentümer Familien- Konzerne, die sich untereinder durch Einheirat in den Besitzstand oder in die Erbfolge brachten. Den Herrschern war es egal ob seine Untertanen Polen , Deutsche oder Russen waren, Sie mußten gehorchen und arbeiten, auch für die Interessen der Herschaft in den Krieg ziehen.

    Die Städte entzogen sich immer mehr diesem Anspruch, wurden selbstbewußt und selbstständig. Das Verhältnis Danzigs zum König von Polen ist dafür ein Beispiel.

    In Polen konnten die Deutschen und andere Minderheiten Jahrhunderte ungestört leben, auch als Protestanten und die deutsche Sprache gebrauchen. Mit den Teilungen Polens 1772-1795 und der Entwicklung zu den National-Staaten nahm die Geschichte einen anderen Verlauf . Für die Polen änderte sich das nach 1793 in Preußen gewaltig . Es ging soweit, dass den Polen verboten wurde Polnisch in der Schule und ab 1887 im Religionsunterricht zu sprechen. Daraus ergab sich die Schulstreik der polnischen Bevölkerung im Norden. Gleichfalls wurde die Gerichtssprache die Deutsche. Die preussische Staatbürgerschaft wurde Gesetz. Infolge dessen wurden tausende Polen ausgewieden. Polen durften nicht mehr in Westpreußen und in der Kaschubei Land erwerben und siedeln usw.

    der eiserne Kanzler meinte. dazu ein Zitat von ihm an seine Schwester 1861 geschrieben "Haut doch die Polen, dass sie am Leben verzagen. Ich habe kein Mitgefühl für ihre Lage. Wir können auch nichts dafür, dass der Wolf von Gott geschaffen ist, wie er ist, und man schießt ihn doch dafür tot, wenn man kann "

    und der Pfarrer Otto Dibelius (der spätere Bischof) schieb in seinem Buch." Nationale Erhebung Berlin 1919:" Darum rufen wir es in die Welt hinaus und wollen es hinausrufen solange wir leben: dass Deutschland sein Recht auf Straßburg und auf Danzig nicht aufgeben wird, so lange deutsche Mütter noch deutsche Kinder gebären ..--

    Empor die Herzen zu neuem nationalen Stolz, zu neuem, festem Willen zu nationaler Macht und Größe."

    Kein Wunder,dass der evangelische Hohepriester 1936 seine Predigt schloß mit dem geflügeltem Satz" Ein Volk ein Reich ein Führer."

    und diese Geschichte entwickelte sich grausam bis 1945. .

  • GJ
    Gerhard jeske

    Gerhard jeske (06.06.2009 17:20)

    ,Heimatideologie ist ein Vorwand

    Klar doch, wer im Osten nichts besaß als seine Mietwohnung und schlecht bezahlte Arbeit, diesen zieht es nicht dorthin zurück, nur die Minderheit von Besitzenden und Großbauern, Hauseigentümern usw, versuchen unter dem Deckmantel, des Rechtes auf Heimat, ihren Besitz wieder einzutreiben, und das deutsche Volk soll ihnen dabei helfen und ihnen die Kastanien aus dem Feuer holen. Wer gab den Hausbesitzern und Mietern , das Eigentum zurück, welches in ungeheurer Zahl durch Bomben vernichtet wurde ? Die Toten kann niemand ins Leben zurückbringen und ihre Exiztens einklagen. Die nächsten 200 Millionen Waser und Klima Vertriebenen werden uns in Zukunft mehr beschäftigen müssen.” Wir haben hier keine bleibende Stadt” das lernte ich schon in der Klippschule in der Freien Stadt Danzig . gerhard jeske

  • GJ
    gerhard jeske

    Gerhard Jeske, geb.1929 in der Freien Stadt Danzig Fotograf –

    22547 Hamburg, den 18.04.09 www.gerhardjeske@web.de.

    Wovon Frau Erika Steinbach nicht spricht !

    Vor dem Kriegsausbruch. in Danzig 1939

    Immer mehr Dokumente werden entdeckt, die belegen, dass Hitler schon seit 1933 den Krieg gegen Polen und die Tschechei vorbereitete. In der Weimarer Republik wurde die " Deutsche Stiftung " gegründet, mit dem Ziel, das Deutschtum im Ausland zu fördern und politisch einzusetzen. Keine Regierung in der Weimarer Republik hatte auf Gebietsansprüche in Westpreußen und Schlesien verzichtet. Diese revanchistische Politik führte Hitler radikal weiter. Nach der Unterzeichnung des polnisch- deutschen 'Angriffsvertrages vom 26.1.1934 berief Hitler die Vertreter der deutschen Minderheit, besonders aus Polen und der Tschechoslowakei zu einer Geheim-Konferenz zusammen. Dort gab er seine Ziele bekannt:" Meine Herren, Sie haben eine der wichtigsten Aufgaben übernommen. Sie sollen nicht nur das Deutschtum wie bisher pflegen und erhalten, sie sollen es zu einer Kampftruppe schulen. Sie werden an vorderster Front unserer deutschen Kampfbewegung- als Vorposten Deutschlands es uns ermöglichen unseren Aufmarsch zu vollziehen und unsere Kampfhandlungen einzuleiten."

    Nachdem die NSDAP am 28:5.1933 mit 51 % die Wahlen in der - "Freien Stadt Dan¬zig" - gewonnen hatte, begann der Aufbau der paramilitärischen Organisationen. Die SA führte- militärische Übungen ein. Die Oppositions-Parteien wurden 1936/37 verboten, gleichzeitig wurde die "Heim ins Reich " Propaganda verstärkt. Nach einem Wahlerfolg 1935, der mit Wahlfälschungen und brutalem Einsatz gegen oppositionelle Wähler durchgeführt wurde und der NSDAP 57 % aller Stimmen zusprach, verschärfte sich die innenpolitsche Politik. Unter der Führung des Gauleiters Albert Forster wurde auf allen Gebieten Danzig dem Deutschen Reich gleichgeschaltet, dazu gehörte, dass die Verfassung missachtet wurde.

    Frau Ingeborg Schäfer hatte, in Zusammenarbeit mit der. Journalistin Susanne Klockmann, über die NS-Vergangenheit Ihres Vaters des SS-Brigade - Führers Johannes Schäfer und ihrer Familie ein Buch herausgegeben, das den Titel hat" Mutter mochte Himmler nie." (Rowolt)

    Sie bestätigte und beschreibt darin, dass Ihr Vater nach dem 11.6.1939 illegal als Krippo Beamter nach Danzig eingeschleust wurde und er dort sofort seine Arbeit begann. Zusammen mir dem Gauleiter der NSDAP Albert Forster organisierte er die Aufstellung einer speziellen SS- Einheit. Neben Danziger Freiwilligen sollten Reichs¬deutsche SS-Angehörige, gemeinsam die " SS - Heimwehr•Danzig bilden" Das Kriegstagebuch des Militärbefehlshaber Danzig-Westpreußen berichtet : "An militärischen Dienststellen gab es nur zwei, die gezwungen durch den Versailler Vertrag getarnt arbeiteten: Das Wehrbezirkskommando und die Abwehr Nebenstelle.- Die Offiziere tun in Zivil Dienst, als " Werbestelle und Kriminalräte" Am 11. Juni 1939 wird nach bemerkenswert kurzer Besprechung, auf Befehl des Führers, in Danzig die Lan¬despolizei aufgestellt. Als erster trifft der Kommandeur Generalmajor Eberhardt vom L.A. K. ein, direkt von der Korps-Generalstabsreise auch in Zivil. Sein 1 A kommt von der Kriegakademie aus Berlin direkt aus der Ausbildung" Herr Eberhardt" erhält, vom Polizeipräsidenten einen Ausweis, der ihn berechtigt, die Gebäude der Polizei zu betreten und am Dienst der Polizei teilzunehmen. Nach kurzer Zeit steht der Stab. Es sind größtenteils Reserveoffiziere aus dem Freistaatgebiet. Dann treffen Offiziere aus dem Reich ein, wenigstens für die Kommandeurstellen. Dazu Unteroffiziere, ferner Soldaten, die von der " Werbestelle " angeworben, im Reich dienten."

    Ende des Zitates.

    In kürzester Zeit wurden aufgestellt " 2 Infanterie Regimenter, eine Artillerie Ab¬teilung, Die SS-Heimwehr und weitere Einheiten,

    Ein Organisator der SS-Heimwehr wurde der Ingenieur Aspirant Friedrich Übelacker aus Bayern. Mit vier weiteren Angehörigen der Technischen Hochschule wurde er in die Führungselite befördert. Seinen Dienst als Totenkopf-SS Mann vollzog er so konsequent, dass er 1945 von den Amerikanern zum Tode verurteilt wurde. Zu diesen national-deutschen Vertretern gehörte auch der hohe SS-Führer Graf Reinhold von Krockow. (westlich von Hela). Die SS-Heimwehr sollte 1500 Freiwillige als Sollstärke erreichen. Da sich nur 500 Freiwillige aus Danzig meldeten, wurden 1000 SS-Männer, hauptsächlich aus den Mannschaften deutscher Konzentrationslager, heimlich nach Danzig eingeschleust. Eine Gruppe wurde in Danzig ausgebildet, der größere Teil fuhr im Mai 1939 mit dem Seedienst Ostpreußen nach Swinemünde und von dort nach Berlin - Adlershof. Nach der Ausbildung erhielt ein Teil der Reichsdeutschen SS-Männer zur Tarnung den Danziger Pass Die Rückkehr nach Danzig wurde im Juli 1939 durchgeführt. Die größere Gruppe ( ungef. Tausend ) wurden mit dem Schiff Lütje Horn mit voller Kriegsausrüstung, Autos und Kanonen, als, SS-Sportgemeinschaft Königsberg, Gumbinnen, Allenstein ectr. in Königsberg ausgeladen. Dort wurde ein SS-Sportfest zur Tarnung der Aktion veranstaltet. Die Autos bekamen einen landesüblichen Anstrich, und wurden als private Firmen Wagen deklariert.ln einer nächtlichen Aktion wurden die Einheiten aus Königsberg über eine, zu diesem Zwecke gebaute Pontonbrücke, bei Käsemark - Rotebude über die Weichsel in das Danziger Gebiet eingeschleust. In Danzig wurden sie, als Sportler verkleidet untergebrach, in der Wiebenkaserne, der Turnhalle in Ohra, den Messehallen, in alten Kasematten und im Lager Danzig-Matzkau. Am 17.8.1939 wurde das Ärmelband der SS-Heimwehr- Danzig ausgegeben. Jetzt fielen alle Schleier! Die gesamte SS-Heimwehr trat öffentlich am 18.8.1939 uniformiert zur Fahnenübergabe auf dem Maifeld an. Fünfzigtausend Danziger nahmen an dieser Feier teil. Gauleiter Forster, ein Bayer, bezeichnete diese Feier als Ausdruck des Selbsterhaltungstriebes der Danziger. Der Kommandeur Goetze, auch ein Bayer, sagte: " " Wo uns unser Führer hinstellt da bleiben wir. da wanken wir nicht."

    Die Danziger Verfassung war nur noch bedrucktes, wertloses Papier geworden. Der letzte Akt begann.

    Am 25. 8. lief die Schleswig-Holstein in den Hafen ein. Mit der ersten Feuersalve am 1.September 1939 aus den Geschützen des deutschen Panzerschiffes der Kriegsmarine begann der zweite Weltkrieg. Der Untergang Danzigs war vorprogrammiert. Aber zuvor begann das große Morden an der polnischen, kaschubischen Bevölkerung, an den Juden und der deutschen Danziger Opposition. Alleine in dem Wald Piasnica und der Kaschubei wurden von Danziger Kommandos an die 12 000 Menschen liquidiert. Weitere Zehntausende erwartete der Tod .im KZ¬Stutthof, östlich der Weichsel. Von hier aus begann der Holocoust in Europa

    Hiermit ist erwiesen, dass die deutsche Wehrmacht als aktiver Teil des Nationalsozialistisches Regiemes, illegal und aus dem Hinterhalt, einen Raubkrieg vorbereitet hatte und ihn dann auch konsequent unter der Führung Hitlers durchführte. Der Generalmajor der Wehrmacht Eberhardt bereitete den Angriff in Zivil vor, war also gleichzeitig ein Agent Berlins und Partisan, und ausgerechnet dieser deutsche Offizier, der in der Freien Stadt Danzig das Völkerrecht gebrochen hatte, ließ die tapferen polnischen Postbeamten erschießen, weil sie, in polnischer Beamtenuniform, ihre Post gegen einen räuberischen Überfall der SA, der SS und der deutschen Wehrmacht verteidigt hatten.

    Das Kriegsverbrechen der Wehrmacht dokumentiert sich nicht zuerst in den nach folgenden Erschießungen während des Krieges, sonders es begann schon in Danzig mit der illegalen Vorbereitung des zweiten Weltkrieges, der Liquidierung der Freien Stadt Danzig und der Vernichtung des polnischen Staates und eines Teiles seiner Bevölkerung. Ggerhard jeske copyr.Jeske

  • I
    Ioan

    Bisher hatte ich gegenüber Erika Steinbach eine ablehnende Haltung.

    Nach dem beschämenden Possenspiel unserer "Regierung" hat sie nun meine volle Solidarität.

  • UH
    Ulrich HEINZ

    Der Verzicht der Vertriebenenpräsidentin im Stiftungsrat zu Flucht und Vertreibung wird nichts mildern. Er kann die nächste Welle der Verdammnis nach sich ziehen - gegen die beiden anderen Vertriebenenvertreter, gegen Nachbarn des Verbandes; und gegen das Wissen, daß die Vertreibung Deutscher und anderer Minderheiten keineswegs "Folge der Naziagression" war - weder zwingend noch rechtfertigend -, sondern des Kalküls der Alliierten. Oder sollte Hitler Stalin gesteuert haben?

     

    Eine gewohnte Verdammniswelle aus Polen und aus dem Teil des hiesigen Journalismus, der geschichtliches Halbwissen mit Empörung überdeckt.

    Der polnischen Politik geht es erklärtermaßen um mehr als die Person. Es geht um die Herrschaft des polnischen Geschichtsbildes: die eigene Täterschaft bei der Okkupation Ostdeutschlands und dem Vertreiben der Eingesessenen verbergen hinter den Nazi-Verbrechen.

     

    Und mit der Opfereigenschaft die eigene Agression gegenüber Minderheiten und östlichen Ländern nach dem 1.Weltkrieg verbergen. Ebenso ist es bei dem Tschechischen Parlament, das jüngst beim Ratifizieren des EU-Vertrages die Benes-Dekrete bekräftigte, welche die Verbrechen an nicht-tschechischen Minderheiten veranlaßten und straffrei stellten.

     

    Wer von dem Gedenkvorhaben fern gehalten gehört, sind jene deutschen Politiker, die den ausländischen Revanchismus beschönigen.

    Solange Polen und Tschechien die Vertreibungen rechtfertigen und andere Länder das zustimmend zur Kenntnis nehmen, ist es mit gemeinsamen Werten der EU nicht weit her.

     

    Wer Versöhnung will, halte sich an das Beispiel Ungarns, das offiziell sein Vertreiben bedauert hat. Aber darüber hat der hiesige vertriebenenabgeneigte Teil des Journalismus nur einen Bruchteil der Worte gemacht wie jetzert wieder um die Vertriebenenpräsidentin.

  • P
    Pasternok

    Brauchen wir in Deutschland noch eine Regierung?

    lasssen wir doch die Endscheidungen einem alten Deppen aus Polen alles eledigen.

    Mein gang an die Wahlurne ist abgeschlossen

    Vertriebener

  • M
    meinname

    Es ist aber auch bemerkenswert, wie sich der BdV zum (Für?)- Sprecher der Vertreibenen macht.

    Ich stamme aus einer Familie Vertriebener in deren älteren Generation auch durchaus noch Kontakte zu anderen Vertrieben gepflegt werden und keiner dieser Vertriebenen fühlt sich durch den BdV angesprochen bzw. vertreten. Vielmehr drängt sich m. E. der Eindruck auf, dass der BdV die Teile der Vertriebene vertritt, welche nicht gewillt oder in der Lage waren sich im Nachkriegsdeutschland zu integrieren.

     

    Und mit dem Stichwort "Versöhnung" wird dieses Zentrum natürlich nicht mehr zu einem rein innerdeutschen Projekt. Versöhnung bezieht automatisch auch die polnische Seite ein und diese hat daher natürlich auch ein Recht, ihre Sicht der Dinge darzustellen.

  • TM
    Torsten Müller

    Es ist schon bemerkenswert wie es die Republik Polen in den letzten Wochen geschafft hat, sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland einzumischen.

    Ich habe weder Angehörige, die gewaltsam aus Polen vertrieben worden sind noch gehöre ich auch keiner Vertriebenenorganisation an.

     

    Die diffamierende Darstellung von Frau Steinbach in den polnischen Medien grenzt an Volksverhetzung. Weil Frau Steinbach einen Wehrmachtssoldaten als Vater hatte wird Sie von den polnischen Medien in Sippenhaft genommen und in Wehrmachtsuniform dargestellt.

     

    Damit eignen sich weite Teile der polnischen Bevölkerung - insbesondere die zahlreich vorhandenen polnischen Nationalisten - das Denken der Nationalsozialisten an. Ist die polnische Gesellschaft so primitiv oder ist es der extreme polnische Nationalismus?

     

    Die Bundesrepublik Deutschland sollte guten deutsch-polnischen Beziehungen nicht wie ein Hündchen hinterherlaufen. Mir reicht es!

  • GJ
    gerhard jeske

    Gerhard Jeske Hamburg

    Die jeweilige Gegenwart hatte immer viele Stränge in die Vergangenheit.

    In der Geschichte muss unterschieden werden zwischen dem feudalistischem Königreich mit ihren Fürsten ,ect. Wo die Untertanen gleich wie Eigentum des Herrschers galten. Außerdem waren die Fürstentümer Familien- Konzerne, die sich untereinder durch Einheirat in den Besitzstand oder in die Erbfolge brachten. Den Herrschern war es egal ob seine Untertanen Polen , Deutsche oder Russen waren, Sie mußten gehorchen und arbeiten, auch für die Interessen der Herschaft in den Krieg ziehen.

    Die Städte entzogen sich immer mehr diesem Anspruch, wurden selbstbewußt und selbstständig. Das Verhältnis Danzigs zum König von Polen ist dafür ein Beispiel.

    In Polen konnten die Deutschen und andere Minderheiten Jahrhunderte ungestört leben, auch als Protestanten und die deutsche Sprache gebrauchen. Mit den Teilungen Polens 1772-1795 und der Entwicklung zu den National-Staaten nahm die Geschichte einen anderen Verlauf . Für die Polen änderte sich das nach 1793 in Preußen gewaltig . Es ging soweit, dass den Polen verboten wurde Polnisch in der Schule und ab 1887 im Religionsunterricht zu sprechen. Daraus ergab sich die Schulstreik der polnischen Bevölkerung im Norden. Gleichfalls wurde die Gerichtssprache die Deutsche. Die preussische Staatbürgerschaft wurde Gesetz. Infolge dessen wurden tausende Polen ausgewieden. Polen durften nicht mehr in Westpreußen und in der Kaschubei Land erwerben und siedeln usw.

    der eiserne Kanzler meinte. dazu ein Zitat von ihm an seine Schwester 1861 geschrieben "Haut doch die Polen, dass sie am Leben verzagen. Ich habe kein Mitgefühl für ihre Lage. Wir können auch nichts dafür, dass der Wolf von Gott geschaffen ist, wie er ist, und man schießt ihn doch dafür tot, wenn man kann "

    und der Pfarrer Otto Dibelius (der spätere Bischof) schieb in seinem Buch." Nationale Erhebung Berlin 1919:" Darum rufen wir es in die Welt hinaus und wollen es hinausrufen solange wir leben: dass Deutschland sein Recht auf Straßburg und auf Danzig nicht aufgeben wird, so lange deutsche Mütter noch deutsche Kinder gebären ..--

    Empor die Herzen zu neuem nationalen Stolz, zu neuem, festem Willen zu nationaler Macht und Größe."

    Kein Wunder,dass der evangelische Hohepriester 1936 seine Predigt schloß mit dem geflügeltem Satz" Ein Volk ein Reich ein Führer."

    und diese Geschichte entwickelte sich grausam bis 1945. .

  • GJ
    Gerhard jeske

    Gerhard jeske (06.06.2009 17:20)

    ,Heimatideologie ist ein Vorwand

    Klar doch, wer im Osten nichts besaß als seine Mietwohnung und schlecht bezahlte Arbeit, diesen zieht es nicht dorthin zurück, nur die Minderheit von Besitzenden und Großbauern, Hauseigentümern usw, versuchen unter dem Deckmantel, des Rechtes auf Heimat, ihren Besitz wieder einzutreiben, und das deutsche Volk soll ihnen dabei helfen und ihnen die Kastanien aus dem Feuer holen. Wer gab den Hausbesitzern und Mietern , das Eigentum zurück, welches in ungeheurer Zahl durch Bomben vernichtet wurde ? Die Toten kann niemand ins Leben zurückbringen und ihre Exiztens einklagen. Die nächsten 200 Millionen Waser und Klima Vertriebenen werden uns in Zukunft mehr beschäftigen müssen.” Wir haben hier keine bleibende Stadt” das lernte ich schon in der Klippschule in der Freien Stadt Danzig . gerhard jeske

  • GJ
    gerhard jeske

    Gerhard Jeske, geb.1929 in der Freien Stadt Danzig Fotograf –

    22547 Hamburg, den 18.04.09 www.gerhardjeske@web.de.

    Wovon Frau Erika Steinbach nicht spricht !

    Vor dem Kriegsausbruch. in Danzig 1939

    Immer mehr Dokumente werden entdeckt, die belegen, dass Hitler schon seit 1933 den Krieg gegen Polen und die Tschechei vorbereitete. In der Weimarer Republik wurde die " Deutsche Stiftung " gegründet, mit dem Ziel, das Deutschtum im Ausland zu fördern und politisch einzusetzen. Keine Regierung in der Weimarer Republik hatte auf Gebietsansprüche in Westpreußen und Schlesien verzichtet. Diese revanchistische Politik führte Hitler radikal weiter. Nach der Unterzeichnung des polnisch- deutschen 'Angriffsvertrages vom 26.1.1934 berief Hitler die Vertreter der deutschen Minderheit, besonders aus Polen und der Tschechoslowakei zu einer Geheim-Konferenz zusammen. Dort gab er seine Ziele bekannt:" Meine Herren, Sie haben eine der wichtigsten Aufgaben übernommen. Sie sollen nicht nur das Deutschtum wie bisher pflegen und erhalten, sie sollen es zu einer Kampftruppe schulen. Sie werden an vorderster Front unserer deutschen Kampfbewegung- als Vorposten Deutschlands es uns ermöglichen unseren Aufmarsch zu vollziehen und unsere Kampfhandlungen einzuleiten."

    Nachdem die NSDAP am 28:5.1933 mit 51 % die Wahlen in der - "Freien Stadt Dan¬zig" - gewonnen hatte, begann der Aufbau der paramilitärischen Organisationen. Die SA führte- militärische Übungen ein. Die Oppositions-Parteien wurden 1936/37 verboten, gleichzeitig wurde die "Heim ins Reich " Propaganda verstärkt. Nach einem Wahlerfolg 1935, der mit Wahlfälschungen und brutalem Einsatz gegen oppositionelle Wähler durchgeführt wurde und der NSDAP 57 % aller Stimmen zusprach, verschärfte sich die innenpolitsche Politik. Unter der Führung des Gauleiters Albert Forster wurde auf allen Gebieten Danzig dem Deutschen Reich gleichgeschaltet, dazu gehörte, dass die Verfassung missachtet wurde.

    Frau Ingeborg Schäfer hatte, in Zusammenarbeit mit der. Journalistin Susanne Klockmann, über die NS-Vergangenheit Ihres Vaters des SS-Brigade - Führers Johannes Schäfer und ihrer Familie ein Buch herausgegeben, das den Titel hat" Mutter mochte Himmler nie." (Rowolt)

    Sie bestätigte und beschreibt darin, dass Ihr Vater nach dem 11.6.1939 illegal als Krippo Beamter nach Danzig eingeschleust wurde und er dort sofort seine Arbeit begann. Zusammen mir dem Gauleiter der NSDAP Albert Forster organisierte er die Aufstellung einer speziellen SS- Einheit. Neben Danziger Freiwilligen sollten Reichs¬deutsche SS-Angehörige, gemeinsam die " SS - Heimwehr•Danzig bilden" Das Kriegstagebuch des Militärbefehlshaber Danzig-Westpreußen berichtet : "An militärischen Dienststellen gab es nur zwei, die gezwungen durch den Versailler Vertrag getarnt arbeiteten: Das Wehrbezirkskommando und die Abwehr Nebenstelle.- Die Offiziere tun in Zivil Dienst, als " Werbestelle und Kriminalräte" Am 11. Juni 1939 wird nach bemerkenswert kurzer Besprechung, auf Befehl des Führers, in Danzig die Lan¬despolizei aufgestellt. Als erster trifft der Kommandeur Generalmajor Eberhardt vom L.A. K. ein, direkt von der Korps-Generalstabsreise auch in Zivil. Sein 1 A kommt von der Kriegakademie aus Berlin direkt aus der Ausbildung" Herr Eberhardt" erhält, vom Polizeipräsidenten einen Ausweis, der ihn berechtigt, die Gebäude der Polizei zu betreten und am Dienst der Polizei teilzunehmen. Nach kurzer Zeit steht der Stab. Es sind größtenteils Reserveoffiziere aus dem Freistaatgebiet. Dann treffen Offiziere aus dem Reich ein, wenigstens für die Kommandeurstellen. Dazu Unteroffiziere, ferner Soldaten, die von der " Werbestelle " angeworben, im Reich dienten."

    Ende des Zitates.

    In kürzester Zeit wurden aufgestellt " 2 Infanterie Regimenter, eine Artillerie Ab¬teilung, Die SS-Heimwehr und weitere Einheiten,

    Ein Organisator der SS-Heimwehr wurde der Ingenieur Aspirant Friedrich Übelacker aus Bayern. Mit vier weiteren Angehörigen der Technischen Hochschule wurde er in die Führungselite befördert. Seinen Dienst als Totenkopf-SS Mann vollzog er so konsequent, dass er 1945 von den Amerikanern zum Tode verurteilt wurde. Zu diesen national-deutschen Vertretern gehörte auch der hohe SS-Führer Graf Reinhold von Krockow. (westlich von Hela). Die SS-Heimwehr sollte 1500 Freiwillige als Sollstärke erreichen. Da sich nur 500 Freiwillige aus Danzig meldeten, wurden 1000 SS-Männer, hauptsächlich aus den Mannschaften deutscher Konzentrationslager, heimlich nach Danzig eingeschleust. Eine Gruppe wurde in Danzig ausgebildet, der größere Teil fuhr im Mai 1939 mit dem Seedienst Ostpreußen nach Swinemünde und von dort nach Berlin - Adlershof. Nach der Ausbildung erhielt ein Teil der Reichsdeutschen SS-Männer zur Tarnung den Danziger Pass Die Rückkehr nach Danzig wurde im Juli 1939 durchgeführt. Die größere Gruppe ( ungef. Tausend ) wurden mit dem Schiff Lütje Horn mit voller Kriegsausrüstung, Autos und Kanonen, als, SS-Sportgemeinschaft Königsberg, Gumbinnen, Allenstein ectr. in Königsberg ausgeladen. Dort wurde ein SS-Sportfest zur Tarnung der Aktion veranstaltet. Die Autos bekamen einen landesüblichen Anstrich, und wurden als private Firmen Wagen deklariert.ln einer nächtlichen Aktion wurden die Einheiten aus Königsberg über eine, zu diesem Zwecke gebaute Pontonbrücke, bei Käsemark - Rotebude über die Weichsel in das Danziger Gebiet eingeschleust. In Danzig wurden sie, als Sportler verkleidet untergebrach, in der Wiebenkaserne, der Turnhalle in Ohra, den Messehallen, in alten Kasematten und im Lager Danzig-Matzkau. Am 17.8.1939 wurde das Ärmelband der SS-Heimwehr- Danzig ausgegeben. Jetzt fielen alle Schleier! Die gesamte SS-Heimwehr trat öffentlich am 18.8.1939 uniformiert zur Fahnenübergabe auf dem Maifeld an. Fünfzigtausend Danziger nahmen an dieser Feier teil. Gauleiter Forster, ein Bayer, bezeichnete diese Feier als Ausdruck des Selbsterhaltungstriebes der Danziger. Der Kommandeur Goetze, auch ein Bayer, sagte: " " Wo uns unser Führer hinstellt da bleiben wir. da wanken wir nicht."

    Die Danziger Verfassung war nur noch bedrucktes, wertloses Papier geworden. Der letzte Akt begann.

    Am 25. 8. lief die Schleswig-Holstein in den Hafen ein. Mit der ersten Feuersalve am 1.September 1939 aus den Geschützen des deutschen Panzerschiffes der Kriegsmarine begann der zweite Weltkrieg. Der Untergang Danzigs war vorprogrammiert. Aber zuvor begann das große Morden an der polnischen, kaschubischen Bevölkerung, an den Juden und der deutschen Danziger Opposition. Alleine in dem Wald Piasnica und der Kaschubei wurden von Danziger Kommandos an die 12 000 Menschen liquidiert. Weitere Zehntausende erwartete der Tod .im KZ¬Stutthof, östlich der Weichsel. Von hier aus begann der Holocoust in Europa

    Hiermit ist erwiesen, dass die deutsche Wehrmacht als aktiver Teil des Nationalsozialistisches Regiemes, illegal und aus dem Hinterhalt, einen Raubkrieg vorbereitet hatte und ihn dann auch konsequent unter der Führung Hitlers durchführte. Der Generalmajor der Wehrmacht Eberhardt bereitete den Angriff in Zivil vor, war also gleichzeitig ein Agent Berlins und Partisan, und ausgerechnet dieser deutsche Offizier, der in der Freien Stadt Danzig das Völkerrecht gebrochen hatte, ließ die tapferen polnischen Postbeamten erschießen, weil sie, in polnischer Beamtenuniform, ihre Post gegen einen räuberischen Überfall der SA, der SS und der deutschen Wehrmacht verteidigt hatten.

    Das Kriegsverbrechen der Wehrmacht dokumentiert sich nicht zuerst in den nach folgenden Erschießungen während des Krieges, sonders es begann schon in Danzig mit der illegalen Vorbereitung des zweiten Weltkrieges, der Liquidierung der Freien Stadt Danzig und der Vernichtung des polnischen Staates und eines Teiles seiner Bevölkerung. Ggerhard jeske copyr.Jeske

  • I
    Ioan

    Bisher hatte ich gegenüber Erika Steinbach eine ablehnende Haltung.

    Nach dem beschämenden Possenspiel unserer "Regierung" hat sie nun meine volle Solidarität.

  • UH
    Ulrich HEINZ

    Der Verzicht der Vertriebenenpräsidentin im Stiftungsrat zu Flucht und Vertreibung wird nichts mildern. Er kann die nächste Welle der Verdammnis nach sich ziehen - gegen die beiden anderen Vertriebenenvertreter, gegen Nachbarn des Verbandes; und gegen das Wissen, daß die Vertreibung Deutscher und anderer Minderheiten keineswegs "Folge der Naziagression" war - weder zwingend noch rechtfertigend -, sondern des Kalküls der Alliierten. Oder sollte Hitler Stalin gesteuert haben?

     

    Eine gewohnte Verdammniswelle aus Polen und aus dem Teil des hiesigen Journalismus, der geschichtliches Halbwissen mit Empörung überdeckt.

    Der polnischen Politik geht es erklärtermaßen um mehr als die Person. Es geht um die Herrschaft des polnischen Geschichtsbildes: die eigene Täterschaft bei der Okkupation Ostdeutschlands und dem Vertreiben der Eingesessenen verbergen hinter den Nazi-Verbrechen.

     

    Und mit der Opfereigenschaft die eigene Agression gegenüber Minderheiten und östlichen Ländern nach dem 1.Weltkrieg verbergen. Ebenso ist es bei dem Tschechischen Parlament, das jüngst beim Ratifizieren des EU-Vertrages die Benes-Dekrete bekräftigte, welche die Verbrechen an nicht-tschechischen Minderheiten veranlaßten und straffrei stellten.

     

    Wer von dem Gedenkvorhaben fern gehalten gehört, sind jene deutschen Politiker, die den ausländischen Revanchismus beschönigen.

    Solange Polen und Tschechien die Vertreibungen rechtfertigen und andere Länder das zustimmend zur Kenntnis nehmen, ist es mit gemeinsamen Werten der EU nicht weit her.

     

    Wer Versöhnung will, halte sich an das Beispiel Ungarns, das offiziell sein Vertreiben bedauert hat. Aber darüber hat der hiesige vertriebenenabgeneigte Teil des Journalismus nur einen Bruchteil der Worte gemacht wie jetzert wieder um die Vertriebenenpräsidentin.

  • P
    Pasternok

    Brauchen wir in Deutschland noch eine Regierung?

    lasssen wir doch die Endscheidungen einem alten Deppen aus Polen alles eledigen.

    Mein gang an die Wahlurne ist abgeschlossen

    Vertriebener

  • M
    meinname

    Es ist aber auch bemerkenswert, wie sich der BdV zum (Für?)- Sprecher der Vertreibenen macht.

    Ich stamme aus einer Familie Vertriebener in deren älteren Generation auch durchaus noch Kontakte zu anderen Vertrieben gepflegt werden und keiner dieser Vertriebenen fühlt sich durch den BdV angesprochen bzw. vertreten. Vielmehr drängt sich m. E. der Eindruck auf, dass der BdV die Teile der Vertriebene vertritt, welche nicht gewillt oder in der Lage waren sich im Nachkriegsdeutschland zu integrieren.

     

    Und mit dem Stichwort "Versöhnung" wird dieses Zentrum natürlich nicht mehr zu einem rein innerdeutschen Projekt. Versöhnung bezieht automatisch auch die polnische Seite ein und diese hat daher natürlich auch ein Recht, ihre Sicht der Dinge darzustellen.

  • TM
    Torsten Müller

    Es ist schon bemerkenswert wie es die Republik Polen in den letzten Wochen geschafft hat, sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland einzumischen.

    Ich habe weder Angehörige, die gewaltsam aus Polen vertrieben worden sind noch gehöre ich auch keiner Vertriebenenorganisation an.

     

    Die diffamierende Darstellung von Frau Steinbach in den polnischen Medien grenzt an Volksverhetzung. Weil Frau Steinbach einen Wehrmachtssoldaten als Vater hatte wird Sie von den polnischen Medien in Sippenhaft genommen und in Wehrmachtsuniform dargestellt.

     

    Damit eignen sich weite Teile der polnischen Bevölkerung - insbesondere die zahlreich vorhandenen polnischen Nationalisten - das Denken der Nationalsozialisten an. Ist die polnische Gesellschaft so primitiv oder ist es der extreme polnische Nationalismus?

     

    Die Bundesrepublik Deutschland sollte guten deutsch-polnischen Beziehungen nicht wie ein Hündchen hinterherlaufen. Mir reicht es!