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Erfreut, geläutert, zerknirscht

■ Grün fühlt Aufwind, SPD Niedergang und FDP Abgrund

Die Landtagswahlen in Bremen und Nordrhein-Westfalen blieben auch in der Hansestadt nicht unbemerkt. Hamburgs Sozialdemokraten und Liberale zeigten sich geläutert bis zerknirscht.

„Nicht länger tagespolitisch erklären“ dürfe man die kontinuierliche Abschwächung der SPD in früheren großstädtischen Hochburgen, so die Erkenntnis von Bürgermeister Henning Voscherau. Die Schwäche der SPD müsse vielmehr Anlaß zu einer Neubestimmung von Ursachen, Standort und Strategie sein. Geschehe dies nicht, müsse man befürchten, auch in Zukunft nach beiden Seiten Wähler zu verlieren. Auch wenn die Hamburger SPD im Großstadtvergleich besser dastehe, sei sie nicht vor weiteren Verlusten gefeit, so Voscherau.

Hamburgs FDP hat ihren Sündenfall bekanntlich schon hinter sich. Der Rausschmiß aus zwei weiteren Landesparlamenten ist für die hiesigen „Jungen Liberalen“ Anlaß zum Großreinemachen: Sie forderten gestern den Rücktritt ihres Bundesvorsitzenden Klaus Kinkel.

Im „grünen Aufwind“ fühlen sich hingegen Schleswig-Holsteins Grüne. Jetzt müsse sich auch die SPD im Norden bald zwischen einer zukunftsweisenden Reformpolitik und einem konservativen Rollback in einer Großen Koalition entscheiden. taz

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