: Erfolgreich nur als Stereotyp
betr.: „Ich bin die perfekte Frau“, taz vom 27. 8. 01
Die Selbstdarstellung von Frauen wie Ariane Sommer im taz-Gespräch ist ein Schlag ins Gesicht für die feministischen Errungenschaften der letzten drei Jahrzehnte. Stolz verkündet Ariane Sommer, sie verkörpere die perfekte Frau, die ein finanziell unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führe. Das mag ja sehr positiv sein und durchaus mit feministischen Grundsätzen übereinstimmen. Letztendlich ist Ariane Sommer aber doch abhängig: von stereotypen Weiblichkeitsbildern, deren sie sich bedient und zu deren Konstruktion sie beiträgt. Weiblichkeit wird auf das äußere Erscheinungsbild, auf Körperlichkeit reduziert. Ihre Intelligenz, die sie durchaus besitzt, setzt sie lediglich für profitable Vermarktungsstrategien, ihre weibliche Erotik, ein. Eine vollkommen emanzipierte Frau ist Ariane Sommer keinesfalls, da sie nur so lange erfolgreich sein wird, wie sie sich dem stereotypen Rollenbild fügt. FRANZISKA BERGMANN, Freiburg
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