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Entwaffnung in Moldawien

Moskau (AFP) — Nachdem das Parlament der selbsternannten Dnjestr- Republik die Demobilisierung von Freiwilligenverbänden beschlossen hatte, ordnete auch der moldawische Präsident Mircea Snegur am Wochenende per Dekret an, daß Kämpfer aus dem Dnjestr-Gebiet ihre Waffen abgeben müssen. Einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax zufolge betrifft dies alle Kampfgruppen, die sich nach der zwischen Moldawien und Rußland getroffenen Vereinbarung aus dem Dnjestr- Gebiet zurückziehen müssen.

In der Dnjestr-Region kämpfen russischsprachige Einheiten und mehrere tausend Freiwillige für die Unabhängigkeit des mehrheitlich von Russen und Ukrainern bewohnten Gebietes von Moldawien. Inzwischen sind dort aber auch mehrere tausend Soldaten der von Rußland, Moldawien und der Dnjestr-Region gebildeten Eingreiftruppen stationiert. Sie sollen eine Pufferzone schaffen.

Bereits am Freitag abend hatte das Parlament der selbsternannten russischsprachigen „Dnjestr-Republik“ in Tiraspol die Demobilisierung von Freiwilligen beschlossen, die aus der gesamten früheren UdSSR gekommen waren. Voraussetzung sei allerdings die Stationierung der Eingreiftruppe in der Region. Trotz des Friedensplans war es am Freitag und Samstag zu erneuten Gefechten in der Region gekommen. Das moldawische Polizeikommissariat in Bendery sei von russischsprachigen Milizen beschossen worden. Dabei seien ein Soldat getötet und vier weitere verletzt worden, berichtete das moldawische Innenministerium. Nach Angaben des Parlaments der selbsternannten Dnjestr-Region wurden acht russischsprachige Milizionäre bei Kämpfen in Bendery verwundet.

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