piwik no script img

Enttäuschte Schiffbauer

■ Ministerpräsident Seite kommt gar nicht gut an

Stralsund (dpa) — Außer Spesen nichts gewesen, meinten die Schiffbauer der Stralsunder Volkswerft nach dem Besuch des frischgebackenen Landesvaters Berndt Seite (CDU). Der schnelle „Einstand“ des Ministerpräsidenten war für viele ein Flop. Auch Seites Geständnis, er sei bisher in keiner Werft gewesen und wolle jetzt eiligst Wissenslücken füllen, hellte die Mienen der Werftler nicht auf. Die Stralsunder Schiffbauer müssen sich seit Freitag mit der Versicherung des Regierungschefs begnügen, „er werde die Privatisierung im Auge behalten und unterstützen“. „Das aber hören wir seit Jahr und Tag, und dabei geht unser Unternehmen den Bach runter“, schimpfte ein Schweißer. Was sie eigentlich von dem Besuch der beiden Politiker erwartet haben, können die Schiffbauer schwer sagen. Sicherheitsingenieur Peter Engelke: „Mehr Zeit für uns, eine verbindliche Zusage, was aus uns wird, konkrete Termine für Verhandlungen mit der Treuhand und für Diskussionen im Landtag.“ Auf keinen Fall aber das, was sie sie schon von Gomolka gehört hatten: „Einsatz, Engagement, Verständnis“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen