: Entstörung in Moskau: Äther frei für russischsprachiges BBC–Programm
London/Warschau (dpa/taz) - Zum ersten Mal seit sechseinhalb Jahren hat Moskau am Dienstag aufgehört, den Empfang der BBC– Sendungen in russischer Sprache mit Störsendern zu erschweren. Die Beiträge werden regelmäßig von 18 Millionen Sowjetbürgern gehört. Auch in Polen wird der Sender allabendlich von fast zehn Millionen Menschen gehört. Gerade ausführliche Informationen über Gorbatschows Reformschritte, die in der russischen Presse weniger ausführlich behandelt oder eher in Intellektuellenkreisen diskutiert werden, stoßen auf Interesse. Laut Staatsminister im britischen Außenministerium, Tim Renton meinte, steht die Einstellung der Störversuche möglicherweise auch im Zusammenhang mit dem für März geplanten Moskau– Besuch der britischen Premierministerin Margaret Thatcher. Es könnte nach Ansicht britischer Rundfunkexperten aber auch sein, daß die UdSSR auf einer im Februar in Genf stattfindenden internationalen Konferenz der Kurzwellenbenutzer die zu erwartende scharfe Kritik reduzieren will. Die seit 1946 laufenden BBC–Radiosendungen in die UdSSR wurden regelmäßig gestört.
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