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Archiv-Artikel

Entscheidung über Krebsmaus

BERLIN taz ■ Seit gestern verhandelt das Europäische Patentamt (EPA) in München in letzter Instanz das erste europäische Patent auf ein gentechnisch verändertes Tier. Die amerikanische Harvard-Universität hatte 1982 das Erbgut einer Ratte so verändert, dass sie Tumore entwickelte. Die Experten sprachen später aber immer von der Krebsmaus. Sie sollte die Erforschung und Bekämpfung der Krankheit erleichtern. Das Patent wurde zunächst in den USA und Anfang der Neunziger dann in Europa erteilt. Einziger Lizenznehmer ist das US-Unternehmen DuPont. Gegen dieses „Patent auf Leben“ haben mehrere Umweltorganisationen 17 Einsprüche eingelegt – so viele wie in keinem anderen Patentfall. Unter anderen protestierte Greenpeace gestern vor dem EPA. Motto: „Ethik in der Mausefalle – stoppt Patente auf Leben“.