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Entschädigung für Asbestopfer

■ Schadensverursacher Manville Corp. stellt 2,5 Mrd. Dollar Fonds zur Verfügung

New York (dpa/vwd) - Die US– Firma Manville Corp. (Denver), die durch eine Flut von Schadenersatzverfahren im Zusammenhang mit ihren Asbestprodukten an den Rand des Zusammenbruchs geriet, wird für die Opfer des Faserstoffs einen mit 2,5 Milliarden Dollar (fünf Mrd DM) ausgestatteten Fonds einrichten. Unberücksichtigt blieben Beschwerden von Aktienbesitzern, für die der Umorganisierungsplan einen fast völligen Verlust ihres Besitzes mit sich bringt, da Man ville den Fonds zumindest teilweise aus dem Aktienkapital bezahlen will. Nach dem Plan sollen die Aktionäre für jeweils acht alte Anteile eine neue Aktie bekommen. Mit der Entscheidung des Konkursrichters ist eine fast fünfjährige Verhandlungsphase zwischen dem Unternehmen, Tausenden von Opfern, die an asbestbedingten Krankheiten wie Asbestlunge oder bestimmten Krebsarten leiden, Anteilseignern und Kreditgebern zu Ende gegangen. 1982 hatte das größte asbestverarbeitende Unternehmen der USA Vergleichsantrag gestellt, um sein Vermögen dem Zugriff der Gläubiger und Kläger zu entziehen. Es sah sich damals mit einer Flut von mehr als 16.000 Klagen konfrontiert. Nach Schätzungen der Firma sind 80.000 bis 100.000 Menschen durch Kontakt mit Asbeststaub gesundheitlich geschädigt worden. Außerdem haben zahlreiche Kläger Ansprüche erhoben, weil aus Gebäuden Asbest entfernt werden mußte.

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