: Entmündigung soll abgeschafft werden
Bonn (dpa) - Alle Bundestagsfraktionen haben sich am Donnerstag für die Abschaffung der Entmündigung geistig behinderter und psychisch kranker Menschen ausgesprochen. In der Beratung über einen entsprechenden Antrag der SPD– Fraktion wurde übereinstimmend die Ansicht vertreten, die Vormundschaft über Volljährige und die Gebrechlichkeitspflegschaft müßten durch ein „flexibles Beistandsrecht“ ersetzt werden. Die Betreuung Behinderter dürfe darüber hinaus keine automatischen Auswirkungen mehr auf deren Geschäftsfähigkeit haben. Auch Bundesjustizminister Engelhard (FDP) sprach sich für die Abschaffung der Entmündigung zugunsten eines „neuen, einheitlichen und flexiblen Rechtsinstituts der Betreuung“ aus. Engelhard kündigte an, daß ein entsprechender Regierungsentwurf so rechtzeitig in den Bundestag eingebracht werden solle, daß das Gesetz zur Abschaffung der Entmündigung noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden könne.
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